Review:

Graveward

(Sigh)

Nach nur drei Jahren ist es da: SIGH’s zehntes Studio-Album! Seit 1990 sind die verrücken Japaner unterwegs. „Graveward“ ist nun die lang ersehnte Fortsetzung von „In Somniphobia“. Wohin wird SIGH uns dieses Mal entführen?

Quirlig und mit jeder Menge Pauken und Trompeten offenbart sich schon gleich der Opener „Kaedit Nos Pestis“: „I Was Born In Hell!“ SIGH glänzen in Stücken wie dem Opener und „The Tombfiller“ vor allem durch prägnante, kranke, weibliche Gesangspassagen – als Refrain. Das ist ziemlich verstörend, aber bei öfterem Hören auch ziemlich geil und fügt sich perfekt in das orchestrale Avantgarde Black Metal-Gewitter von SIGH. In „The Forlorn“ , „“Out Of The Grave“ oder „The Casketburner“ tritt kranker männlicher Gesang stärker in den Vordergrund. Gerade in letzterem überzeugt die elegante Verbindung aus Blächbläsern und metallischer Härte. Durchaus gelungen, wirken SIGH hier bald schon etwas thrashig und wie eine Mischung aus alten SODOM und der Blächbläser-Kapell . In „A Messanger From Tomorrow“ drosseln die Japaner das Tempo und setzen auf stimmungsvolle Orchestrierung. Bei „Dwellers In A Dream“ finden sich wieder thrashige Refrains und Blech-Orchester. Nicht schlecht, doch ziemlich anstrengend, merkt man bei SIGH auch 2015 wie dicht Genie und Wahnsinn bei einander liegen: Songs wie „The Moesters Of My Soul“ verlangen dem Hörer durch ihre kranken Sythie-Elektro-Dröhn-und-Piep-Passagen mit Verzerrungen aller Art schon echt einiges ab. Auch das stetige „Auf“ und „Ab“, die unfassbare Fülle an symphonischen Klängen und Krach, die Kombination von schrägem Gesang und erhabenen Melodien – Man muss das mögen und SIGH sind ganz gewiss keine Band für jede Stunde.

SIGH konnten sich mit „Graveward“ erneut behaupten und ihren Fans eine erneute Kostprobe der Extraklasse in Sachen japanischem Horror-Metal geben. Interessant, verstörend und genial!

Anspieltipps sind das geniale „The Tombfiller“, das härtere „The Forlorn“ und das atmosphärische „A Messanger From Tomorrow“ und das fast trashige „Dwellers In ADream“.

Graveward


Cover - Graveward Band:

Sigh


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 49:42 (CD)
Label: Plastichead
Vertrieb: Soulfood