Review:

Sieben

(Shrike)

„Sieben“: Sieben Weltwunder, sieben Brücken, sieben Zwerge – seit sieben Jahren gibt es die Berliner Death-Black-Metal-Kombo SHRIKE. Geboten wird hier roher und räudiger, deutscher Schwarzmetall mit vielen überraschenden Breaks und verwirrenden Wechseln. SHRIKE geben alles und das in nur einer halben Stunde: Aggressive Instrumentierung – mal dynamisch groovend, mal undurchsichtig und vertrackt, die hasserfüllte Stimme des Todes – mal fauchend, mal grunzend, mal flüsternd, mal klar. Klanglich binden die Berliner dabei zwischen rohem Old-School Black-/ Death Metal früher MAYHEM (zur „Deathcrush“-Zeit), sowie deutschsprachigen BM-Größen wie DORNENREICH (ebenfalls zur Anfangszeit) und NOCTE OBDUCTA („Von Den Farben Der Sehnsucht“). Dabei klingen die Berliner herrlich dreckig und authentisch, was nicht zuletzt der selbst für „den Untergrund“ enorm schlechten Produktion zuzuschreiben ist. Aufwändige und sehr vielfältige Kompositionen findet man auf „Sieben“, doch alles andere als leicht zugänglich ist die Scheibe. Nach mehreren Durchgängen weiß sich das melancholische „Von Den Farben Der Sehnsucht“ mit seinem qualerfüllten Klargesang im Gehör festzubeißen und auch das folgende „Grimassen“ verzeichnet nach dieser Zeit durchaus Momente der Wiedererkennung – Potential ist hier vorhanden, doch um sich aus dem matschigen Sumpf des Untergrunds zu erheben fehlt es dem hyperionischen Monstrum an etwas.

Sieben


Cover - Sieben Band:

Shrike


Genre: Black Metal
Tracks: 5
Länge: 30:19 (CD)
Label: Source of Deluge
Vertrieb: Source of Deluge