Review:

Wer Wind Saet

(SALTATIO MORTIS)

Schon knapp zehn Jahre haben die Karlsruher Mittelalter-Rocker auf dem Buckel und sich in der Szene eine ganze Palette an Fans erspielt, doch ein absolutes Meisterwerk stand bislang noch nicht am Ende eines Studioaufenthaltes von SALTATIO MORTIS. Mit „Wer Wind Saet“ kommt der Haufen diesem Ziel aber ein ganzes Stück näher, denn das Album schafft es locker, seinen Vorgänger „Aus Der Asche“ (siehe Review) zu toppen. Das Songwriting klingt nochmal eine Spur reifer, auch wenn man wiederholt feststellen muss, dass sich die Strukturen der Stücke immer sehr ähneln. Hier stellt man zum Beispiel fest, dass der Hit „Kaltes Herz“ sehr stark nach der coolen Hymne „Sieben Raben“ vom Vorgängerwerk tönt. Feingeister registrieren diesen Umstand, während sich der Rest über wirklich gelungene Mitgrölkracher wie den leicht vertrackten Opener „Ebenbild“ (eine der stärksten SALTATIO MORTIS-Kompositionen überhaupt!), den Ohrwurm „Salome“ (mit Doro als Gastsängerin), das sehr melancholische „Letzte Worte“, erwähntes „Kaltes Herz“, „Miststück“ (klasse!) oder „Manus Manum Lavat“ freuen darf, die immer direkt auf den Punkt kommen und sehr kurzweilig ausgefallen sind. Ferner konnte die Band mit Michael Popp (QNTAL, ESTAMPIE) einen weiteren Gastmusiker gewinnen, der „Wer Wind Saet“ noch weiter aufwertet. Den einzigen echten Kritikpunkt stellt somit nur die Vorhersehbarkeit dar, eben diese „Songstruktur-Abziehbilder“, die immer wieder auftauchen. Falls sich die Band in dieser Hinsicht weiterentwickeln sollte und sich, ähnlich wie Großmeister der Marke SUBWAY TO SALLY oder IN EXTREMO, mit jedem Album neu zu definieren lernt, ohne ihre Stärken zu verwässern, ist locker auch der „Tipp“ für SALTATIO MORTIS drin. Trotzdem eine Scheibe, die richtig Spaß macht!

Wer Wind Saet


Cover - Wer Wind Saet Band:

SALTATIO MORTIS


Genre: Folk
Tracks: 12
Länge: 52:5 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: Edel