Review:

Underneath The Surface

(Prime sth)

TIPP
Nach dem ersten Durchlauf der Debüt-CD von Prime sth war mir eigentlich schon alles klar - wieder mal eine jener amerikanischen Bands, welche versuchen auf den Erfolgszug von Kollegen Marke Staind und Nickelback aufzuspringen und uns mit ihrer Version zeitloser und energievoller Rockmusik zu beglücken. Aber denkste! Und das in zweierlei Hinsicht. Erstens kommen die vier Jungs nämlich gar nicht von der anderen Seite des Atlantiks und zweitens lohnt sich ein genaueres Hinhören bei den 11 Tracks der Promo-CD (auf dem käuflich zu erwerbenden Silberling sollen laut Label-Info dann 13 Songs plus 2 Videos sein). Prime sth kommen ursprünglich aus Schweden, besser gesagt aus Stockholm (das Kürzel "sth" im Bandnamen steht für ihre Heimatstadt), wo die Band sich schon vor Jahren zusammengefunden hat, um im zarten Alter von 12/13 Jahren einfach mal drauflos zu spielen. Später fing man an die Clubs Stockholms unsicher zu machen und geriet dabei an Producer Sanken Sandquist. "Sank" handelte einen Deal mit einem schwedischen Label aus und zeichnet zusammen mit Stefan Glaumann (u.a. Rammstein, Backyard Babies) auch für die vorliegende Debütscheibe "Underneath The Surface" verantwortlich. Um das Ganze gleich richtig aufzuziehen siedelte man (dem Sound des Albums entsprechend) nach L.A. über und zog auch in den Staaten einen Plattenvertrag an Land. Dort tourte Prime sth inzwischen erfolgreich mit Bands wie Live, 3 Doors Down und Alien Ant Farm um sich einen Bekanntheitsgrad zu erspielen. Was bei alledem letztendlich rausgekommen ist, kann sich echt sehen lassen. Prime sth liefern ein Debüt ab, das eine abwechslungsreiche Mixtur aus radiotauglichen Rocksongs, wie die Singleauskopplung "I’m Stupid (Don’t Worry ´Bout Me)" oder "My Evil Friend" (klasse Song) auf der einen Seite bietet; aber auch genügend Platz lässt für aggressivere und wütendere Stücke wie "24 Song" und "Believe". Dabei klingen Prime sth immer erdig und fett; sie haben durchweg griffige Songs mit einem atmosphärisch dichten Gitarrensound und tollen Melodien am Start. Das Ganze wird noch unterstützt von der intensiven, emotionsgeladenen Stimme von Lead Sänger Noa Moden welcher vor allem den immer wieder vorkommenden melancholischen Parts einiger Stücke seinen Stempel aufdrückt und den einprägsamen Refrains die notwendige Intensität verleit (Tip: "I Don’t Envy You"). Nicht jeder Track zündet gleich beim ersten Durchlauf, aber das Album entwickelt sich dann recht schnell zum Dauerbrenner im CD-Schacht. Leider besteht die Gefahr, dass dieses Debüt in der großen Anzahl von Neuveröffentlichungen amerikanischer Bands gleichen Genres untergeht. Dabei lassen Prime sth einen Großteil der Konkurrenz locker hinter sich und haben das Zeug mit "Underneath The Surface" was zu reißen. Verdient hätten sie es allemal. Und habe ich es schon erwähnt - die kommen doch eigentlich aus schwedischen Gefilden. Reinhören!

Underneath The Surface


Cover - Underneath The Surface Band:

Prime sth


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 43:13 (CD)
Label: Rebelution Entertainment
Vertrieb: Nuclear Blast