Review:

Crossroads

(Portrait)

TIPP

PORTRAIT zeigen sich mit „Crossroads“ im Vergleich zu den beiden Vorgängern noch einmal gereift und abwechslungsreicher, ohne auch nur einen Deut kommerzieller zu werden. Im neuerfundenen Genre des „Mercyful Fate-Metal“ bilden sie mit „Crossroads“ nun die Speerspitze. IN SOLITUDE haben mit „Sister“ ja bereitwillig Platz gemacht und ATTIC müssen erst beweisen ob sie nach ihrem Debut noch was drauf setzen können. PORTRAIT bauen ihre Stärken mit „Crossroads“ gekonnt aus und verbinden verschachteltes Songwriting mit okkulter Atmosphäre und gießen das Ganze in ein Fundament aus kauzigem 80er Stahl. Lindels Gesang ist natürlich nach wie vor stark von ihrer Majestät Kim Bendix Petersen I. (aka King Diamond) beeinflusst, jedoch kristallisiert sich immer mehr eine eigene Stimme heraus, die gekonnt zwischen mittleren Tonlagen und extremer Kopfstimme (etwas sparsamer eingesetzt als zuletzt) hin und her pendelt. Die Band tritt zwar öfter auf die Bremse, als dies noch beim Vorgänger „Crimen Laesae Majestatis Divinae“ der Fall war, kreiert dadurch aber eine bedrohliche Atmosphäre, die einen voll und ganz in seinen Bann zieht. Selbst bei gleißendem Sonnenschein, welcher durchs Fenster brennt, scheint sich der Raum um einen herum mit Dunkelheit zu füllen. Im Erschaffen von Stimmung und Atmosphäre sind PORTRAIT wahre Weltmeister. Während es bei einer Band wie beispielsweise HELL mehr um die plakative Show geht (ohne deren tolle Alben schlecht reden zu wollen), sind PORTRAIT um einiges ernster und authentischer. Das fängt beim stimmungsvollen Artwork an, geht über den natürlichen Sound und endet bei Aussagen wie „Das neue Album wird für sich selbst sprechen, und 2014 soll als Jahr der Wahrheit und Welteroberung in die Geschichte eingehen.“ Der Plan könnte sogar aufgehen, denn stark genug dafür wäre „Crossroads“.

Crossroads


Cover - Crossroads Band:

Portrait


Genre: Heavy Metal
Tracks: 8
Länge: 43:52 (CD)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: Sony