Review:

No Cure No Saviour

(Polar)

TIPP

POLAR bringen sich mit "No Cure No Savior" als weitere ernstzunehmende und ambitionierte Hardcore-Band von der Insel ins Spiel und gehen damit ARCHITECTS, WHILE SHE SLEEPS, GALLOWS und wie sie alle heißen direkt an. Die elf Songs der Scheibe bewegen sich in der Schnittmenge von metallischem Hardcore Marke CRUEL HAND und - natürlich - TERROR, gemischt mit HATEBREED-Gesang. Dabei gelingt POLAR das Kunststück, nicht beliebig oder wie eine gesichtslose Kopie zu klingen, sondern dank ihres guten Songwritings eine eigene Identität zu entwickeln. Das melodische "Downfall", bei dem die Gitarren gut zur Geltung kommen, oder das im Duett mit COMEBACK KID-Shouter Andrew veredelte "Deus Ex Machina" sind nur zwei Beispiele für das hohe Niveau, auf dem POLAR unterwegs sind. Die Songs sind mitreißend, packend und variabel, da kommt keine Langeweile auf. In jeder Sekunde des Albums ist eine unterschwellige Aggressivität, gespeist aus Ungeduld und eines Gefühls der Dringlichkeit, zu spüren. Dabei fordert "No Cure No Saviour" durchaus die volle Aufmerksamkeit des Hörers ein, denn nach Schema F, wie es so viele US-Bands machen, haben POLAR nicht gearbeitet. Jeder Song hat neue Ideen, ohne dass das Endergebnis zu heterogen wirkt. Zusammgehalten wird die Platte vom variablen, Akzente setzenden Gesag, der melodisch wie heftigen Gitarrenarbeitund dem vor Energie berstenden Songstrukturen.

POLAR haben ein atmosphärisch dichtes, musikalisch interesantes und insgesamt intensives Hardcore-Album geschrieben, das für Furore sorgen wirkt. "No Cure No Saviour" ist eine feine Scheibe und eine der Überraschungen des Jahres, das steht fest. Nicht nur im englischen Mutterland, sondern auch darüber hinaus. 

 

No Cure No Saviour


Cover - No Cure No Saviour Band:

Polar


Genre: Hardcore
Tracks: 11
Länge: 38:49 (LP)
Label: Prosthetic Records
Vertrieb: Cargo Records