Review:

Phantom Limb

(Pig Destroyer)

TIPP
PIG DESTROYER haben es mit relativ wenigen Veröffentlichungen und noch weniger Shows geschafft, sich einen sehr guten Ruf in der Grind-Szene zu erspielen. Die wartete seit drei Jahren sehnsüchtig auf ein neues Werk des US-Quartetts, besonders nach dem Ende von NASUM. "Phantom Limb", mit erschreckend buntem Cover, beweist schon beim ersten Durchlauf, dass es die an sie gestellten Erwartungen locker erfüllen kann. Der Opener "Rotten Yellow" zeigt eindrucksvoll, dass PIG DESTROYER die drei Jahre nicht für eine musikalische Veränderung genutzt haben, sondern weiter konsequent auf gnadenloses Geprügel setzen, auch wenn sie gelegentlich auf schleppende Parts setzen ("Deathtripper"). Die sind, genau wie die vereinzelt zu finden Metalriffs, eine willkommene Abwechslung und verhindern, dass die vierzehn Songs langweilig werden, wobei der den Songs innewohnenden Groove dabei ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Groovemonster wie "Thought Crime Spree" oder "The Machete Twins" rocken dermaßen, dass sich jede andere Extremband die Finger danach lecken wird. Der Gesang ist wie gewohnt extrem verzerrt und ultra-brutal, passt somit perfekt zum Gesamtsound der Scheibe, auch wenn ein oder zwei anders geartete Parts interessant gewesen wäre. Interessant ist das passende Wort, um den letzten (unbetitelten) Track zu beschreiben, der ohne Krach auskommt und stattdessen einen schwülen Sommerabend in den Südstaaten der USA vor dem geistigen Auge erscheinen lässt. Nach so einer Krachorgie muss ja auch erstmal runterkommen… Grandiose Scheibe, die jedem Grinder ans Herz gelegt sei!

Phantom Limb


Cover - Phantom Limb Band:

Pig Destroyer


Genre: Death Metal
Tracks: 15
Länge: 38:50 (CD)
Label: Relapse Records
Vertrieb: SPV