Review:

Hell Beyond Hell

(Paragon)

TIPP

Mehr Metall als diese Band geht kaum. Seit gefühlten 100 Jahren (in Wirklichkeit seit 1990) machen PARAGON Metal. Heavy natürlich. Nüscht anderes - okay, vielleicht ein bisschen Speed und Power –  aber an sich ist’s reinster Heavy Metal. Warum auch nicht. Das Konzept verfolgen die Hamburger auch auf ihrem elften Studio-Album – weil sie auch einfach nichts anderes wollen. Dennoch klingt das erneut von Piet Sielck (IRON SAVIOUR) fett produzierte „Hell Beyond Hell“ irgendwie frischer, härter und düsterer als viele – durchaus nicht wimpige – Vorgänger. Keine Ahnung, ob es an der Rückkehr Martin Christians liegt, aber die Riffs sind messerscharf, die Songs geil – so klingt wahrer, schwerer MEEETAAALLLLL. Daran ändern auch die offensichtlich etwas klischee-beladenen Texte rein gar nix – denn was passt auch besser zum Schwermetall als Titel wie das aggressive „Rising Forces“ oder das dreckigere „Thunder in the Dark“? Eben!

Uups, aber was ist das? Das epische „Heart of the Black“ ist natürlich ebenfalls eine totales Metal-Monument mit sehr typischen Gesängen und Refrains, aber auch mit ruhigen, soli-schweren und stampfenden Parts. Buschis wirklich guter Gesang klingt hier sogar stellenweise nach Melodic-Gothic-Death der Marke Finnland. Oder erinnert der entspannt bassbegleitete Sprechgesang doch eher an MANOWAR? Sei’s drum: an diesen aufwändigeren PARAGON-Songs schließt sich das flotte „Stand Your Ground“ an – wieder fighten die Jungs „side by side“ und erinnern damit an die Fellhintern der ausgewimpten Amis – haben aber ansonsten rein gar nichts mit Ex-Kings des Metals zu tun. Weil alle Nummern ganzheitlich einfach besser (und hart und heftig) sind – und weil hier noch echtes Gefühl drin steckt. Im Metal-Königreich an der Waterkant haben PARAGON immer noch viel zu sagen – vielleicht sogar mehr denn je!

Hell Beyond Hell


Cover - Hell Beyond Hell Band:

Paragon


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 55:45 (CD)
Label: Remedy Records
Vertrieb: Soulfood