Review:

Reel Life And Beyond

(Paradox (MN))

Und hier kommt wieder was für die Metal-Archäologen unter euch. Diese PARADOX haben nichts mit der deutschen Speed Metal Band zu tun. Diese kamen aus Minneapolis und haben 1985 eine E.P. namens „Reel Life“ veröffentlicht und das war es dann auch schon wieder. Die hier vorliegende Anthology beinhaltet die besagte E.P., die „Creation Audio Sessions“ von 1982 (in überraschend guter Soundqualität) und die '87er „Westwood Sessions“. Die 82er Songs weisen noch die größte NwoBHM-Affinität auf. Gerade beim Opener „Ain't It Strange“ klingt bei John Eller der junge D'Anno durch. Sonst bieten PARADOX auf ihren ersten Aufnahmen soliden früh 80er Metal mit leicher Rock N' Roll Schlagseite, irgendwo zwischen IRON MAIDEN und THE RODS. Die E.P. dann geht mit „Star Tripper“ recht schmissig los, das folgende mit Honky Tonk Piano versehene „Pyramids Of Mars“ überrascht mit seinem MEAT LOAF meets ELTON JOHN meets ROCKY HORROR PICTURE SHOW meets KISS Sound dann doch etwas. Der Rest bleibt im traditionellen Metal / Hard Rock Kontext. Allerdings klangen die Songs auch für 1985 schon etwas dated und dass PARADOX in der aufkommenden Speed / Thrash Welle keinen Stich mehr machten, ist da nicht verwunderlich. Die 87er Songs klingen nochmal ne ganze Ecke kommerzieller und rockiger. Man kann hier sehr gut nachhören, wie die Musiker sich so langsam von ihren Hard 'N Heavy Wurzeln entfernen und wohl „erwachsen“ wurden. Sinnigerweise wird das Album auch mit der reinen Akustik-Nummer „Too Close“ abgeschlossen. Und so bleibt die Erkenntnis, dass das Vermächtnis von PARADOX zwar nicht essentiell ist, für Metal-Historiker jedoch ein paar nette Häppchen bereit hält.  

 

Reel Life And Beyond


Cover - Reel Life And Beyond Band:

Paradox (MN)


Genre: Heavy Metal
Tracks: 14
Länge: 70:16 (CD)
Label: Stormspell Records
Vertrieb: Import