Review:

Subvert

(Pain Control)

Schon mal in der Kantine oder der Mensa gegessen? Gut. Habt ihr in etwa den Geschmack gedanklich vor Augen, bzw. auf der Zunge? Dann projiziert jetzt das mal auf Musik bzw. eure Ohren. Gut. Das ist PAIN CONTROL, zumindest zum Teil. Für alle denen dieses kulinarische Erlebnis bisher entgangen ist, fasse ich mal die Merkmale von Kantinenessen zusammen. Das fängt damit an, dass einem beim Lesen des Speiseplans das Wasser im Munde zusammenläuft. PAIN CONTROLs Musiker sehen verrückt genug aus um gute Musik zu machen, Les Smith (ANATHEMA) gibt ein Gastspiel an den Keys und eine hübsche Dame namens Madeleine ist für "Additional Atmospherics" zuständig, zwischen den Zeilen gelesen heißt das soviel wie: sie steht wohl recht dekorativ auf der Bühne. Speiseplan gelesen, ab in die Schlange, ein Punkt der bei PAIN CONTROL bei fast allen Songs entfällt, es wird recht ordentlich nach vorne losgeballert beim grossteil der Tracks. Und dann wird’s in der Kantine meistens lustig, man steht vor dem Essen und fragt sich, wie ein menschliches Gehirn allen ernstes dermaßen abenteuerliche Speisen mischen kann, und das obwohl es doch beim Lesen so gut klang. Rauf aufs Tablett und ab durch die Mitte. PAIN CONTROL hatten wohl einen Kantinenkoch als Berater, sie mischen die Songs stilistisch so was von wild durcheinander, dass es nur mit viel Mühe gelingt, einen roten Faden zu finden. Von Death, über Power bis Heavy, ein bisschen Elektronik und Thrash. Aber so seltsam dass dann manchmal auch schmeckt, essen kann man es doch meistens. Spieltechnisch nicht ganz schlecht, nur eben ohne Konzept, und somit kann selbiges auch nur schwer aufgehen und es wird wohl schwierig werden, für dieses Gericht einen Esser zu finden. Was übrigens so richtig schön fies knallt, ist der Beat des elektronisch angehauchten Titeltracks "Subvert", jenseits von gut und böse drückt er die Membran des Lautsprechers schon ziemlich weit an den Anschlag. Die Songs sind nicht unmelodisch, das gewisse etwas, das es braucht, damit man einen Song nicht mehr vergisst und damit er sich dauerhaft vielleicht sogar als Ohrwurm einnistet, fehlt. Wie Kantinenessen eben so ist: Man wird satt davon, braucht nicht unbedingt einen Nachschlag, weiß eigentlich auch nicht was man da gegessen hat aber am nächsten Tag geht man trotzdem wieder hin.

Subvert


Cover - Subvert Band:

Pain Control


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 37:44 (CD)
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