Review:

One Desire

(One Desire)

Die finnischen ONE DESIRE wurden schon vor der Veröffentlichung ihres Debüts recht hoch gehypt, diese medialen Vorschusslorbeeren führen doch meist zur Ernüchterung oder gar Enttäuschung bei der Hörerschaft. Nicht so ganz, aber doch ein Stückweit ergeht es auch mir so beim Durchhören des nach der Band benannten Einstandes. Wobei den vier Musikern sowohl songwriterisch als auch handwerklich kaum etwas vorzuwerfen ist. "Hunt", der Albumeinstieg, hat alles, was eine Melodic Rock-Nummer braucht: hörbare Sehnsucht im Blick des Sängers, griffige Hooks, wippende Keybords und auch die Gitarren sind ausreichend vernehmbar. Woran das Album krankt, ist der viel zu poppige, fast schon rockfeindliche Sound, der sich manchmal wie ein Fremdkörper über die Songs legt und diesen die Kraft und Ausstrahlung nimmt. So fehlen den durchaus stimmigen Songs oft jede Kante oder angeraute Fläche. Vieles wirkt zu glatt, ja fast schon glitschig, schön nachzuhören bei dem Song "Love Injection", der so zugekleistert wird mit Zuckerguss, dass er nahezu jede Berechtigung fürs Rock Radio verliert. Und das ist schade, denn wie bereits erwähnt, sind die Songs im Kern passabel bis richtig gut und die Musiker talentiert. Ich bin mir sicher, dass, sofern die Band das überlebt, ihr nächstes Werk selbstbestimmter und auch härter ausfallen wird. Ich drücke die Daumen.
 

One Desire


Cover - One Desire Band:

One Desire


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 45:20 (CD)
Label: Frontier Records
Vertrieb: Soulfood