Review:

Epitaphs

(Obscure Sphinx)

TIPP

Post Metal mal anders: Wo man mittlerweile zunehmend im Post Metal-Bereich das Gefühl hat immer öfter das das Gleiche nur in anderen Variationen zu hören (was ja gar nicht mal unbedingt schlecht sein muss!) haben OBSCURE SPHINX ohne Frage längst ihren eigenen Sound gefunden. Die Polen lassen jede Menge Doom und Sludge in ihre Musik einfließen, präsentieren sich ausgesprochen progressiv und detailverliebt. Hierdurch und durch den wahnsinnig packenden Gesang von Front-Dame Wielebna entsteht nach kurzer Warmlaufzeit etwas ganz Großes: OBSCURE SPHINX schaffen eine dunkle, verzweifelte und doch gleichzeitig wunderschöne Atmosphäre.

Lange Post Rock-Sound-Teppiche treffen hier auf mächtigen Doom, lieblichen Klargesang und biestige Growls. Ganz klar ist „Epipaths“ ein sehr spannendes, intensives und außergewöhnliches Wechselbad der Gefühle. Auch wenn es beim Opener und „Nieprawota“ vielleicht so scheint, als würden OBSCURE SPHINX tendenziell etwas brauchen bis sie auf den Punkt kommen, kann man das verallgemeinern, denn gerade „Post-Mortem“ wird es hier gerne mal lauter: So weiß „Sepulchre“ mit seinen knapp Sieben Minuten ohne Mühe von der ersten bis zur letzten Sekunde zu fesseln und bringt dennoch einiges an Atmosphäre mit sich.

„Epipaths“ muss man definitiv öfter hören um seine Schönheit in Gänze zu erfassen – und nicht zuletzt deswegen kann man das Werk Fans von komplexem, atmosphärischen, doomigen und verschachteltem Post Metal der Marke CULT OF LUNA und YEAR OF NO LIGHT eigentlich nur besten Herzens empfehlen, auch wenn OBSCURE SPHINX per se ganz anders klingen.

 

Epitaphs


Cover - Epitaphs Band:

Obscure Sphinx


Genre: Doom Metal
Tracks: 06
Länge: 57:24 (CD)
Label: Self-Produced
Vertrieb: Eigenvertrieb