Review:

Akróasis

(Obscura)

Technical Death Metal-Freunde aufgepasst: Die Bayern OBSCURA melden sich nach langer Abwesenheit endlich zurück. „Akróasis“ (griechisch für „hören“) soll die neue Scheibe heißen, und zu hören gibt es hier wirklich viel:


Virtuoses, aber dennoch enorm eingängiges Gitarrenspiel steht bei OBSCURA an erster Stelle. Die Geschwindigkeit mit der hier zu Werke geschritten wird ist dabei teilweise echt atemberaubend. OBSCURA geben mächtig Gas, ohne dass hier etwas gleich klingt. Ein hochkarätiges Solo jagt das Nächste, und tatsächlich könnte man Angst haben dass die Band sich hier bei so viel Speed und technischer Finesse verstrickt. Muss man aber nicht. Die Refrains besitzen eine mitreißende Eingängigkeit, das Tempo wird auch mal gedrosselt – um schließlich wieder voll auszuholen, oder aber um ein „episches“ Outro zu schaffen. In „Ode To The Sun“ kommen gegen Ende orchestral/chorale Elemente zum Einsatz, die OBSCURA auf eine ganz neue Ebene heben.Hervorzuheben ist auch der fünfzehnminütige Epos „Weltseele“. Langsam aufbauend und sich in einem atemberauben Crescendo steigernd werden dem Hörer hier so viele Melodien, Breaks und Facetten, dass es nicht langweilig wird. Highspeed gibt es hier zwar weniger, dafür aber einen sehr schönen und durchdachten Song mit echt kranken Melodien. Hervorzuheben sind an dieser Stelle auch noch einmal die Vocals.


Wer auf technischen, leicht progressiven und an der ein oder anderen Stelle ziemlich spacigen Death Metal steht wird an „Akróasis“ seine Freude haben. Fans von DEATH ist die Band ohnehin zu empfehlen, hier gibt es einige Schnittstellen. Aufgrund der Komplexität wächst das Album bei jedem Durchlauf – einfach zurück lehnen und genießen, denn „Akróasis“ ist kein Album zum nebenherhören.
Anspieltipps: Das spacige „The Monist“, das epische „Ode To The Sun“ und „Fractal Dimension“.

 

Akróasis


Cover - Akróasis Band:

Obscura


Genre: Death Metal
Tracks: 08
Länge: 54:10 (CD)
Label: Relapse
Vertrieb: Rough Trade