Review:

White Purple Trash

(Noise Of Minority)

Aus dem Hause Rocking Ape Records kommt mir diese EP von NOISE OF MINORITY ins Haus geflattert. Oh ja und so richtig voll derbe wird da gleich drauf los gebrettert. Die Scheibe wurde sinnigerweise auf „White Purple Trash“ getauft und wäre ich bösartig, könnte man sagen der Name ist durchaus Programm was den Trash betrifft. Aber das Ganze als Müll zu bezeichnen wäre natürlich sehr ungerecht und nur die subjektive Sicht eines Kritikers der mit solcher Mucke eigentlich nicht viel anfangen kann. Sei’s drum ich probiere es trotzdem mal. Diese Jungs machen wohl so ne Art Death Metal Hardcore Thrash, wie auch immer es geht auf jeden Fall direkt brutal in die Fresse, was hier so abgeliefert wird.

Nur gut ein halbes Jahr nach dem NOISE OF MINORITY ihr Debütwerk „You Reap What We Sow“ herausbrachten,haben diese fünf jungen Herren schon wieder fünf neue Tracks am Start, wobei soundlich alles ziemlich roh gehalten klingt, beinahe schon demomäßig. Der „Gesang“ ist überhaupt nicht meins, das Brüllen und wenn auch mal vorkommenden Shouting geht ja gerade noch so aber dieses eklige (Schweine-)Gegrunze, sorry, das verhunzt mir den ganzen Song wie etwa bei „Bitter End“ wobei es hier ein sehr schöne klar gehaltenes Metalgitarensolo gibt. Auch hier setzt sich zuweilen etwas mehr der reine Metal gegen den Metalcore durch, wenn es auch manchmal (noch) etwas an Feeling für die sanften Töne fehlt.

Ansonsten ist diese süddeutsche Formation ziemlich auf Tempo bedacht, galoppierende Hassattacken aber auch immer mal wieder unterbrochen von schleppenden Riffs wie bei „Thearts Beating In My Chest“ und auch das hämmernde „Funerals Are No Places For Romance“ mit diesem etwas doomigen Schluss.

Am besten gefällt mir noch der epische Beginn bei „Always Us“, ein Song der hinten raus auch wieder etwas das Tempo rausnimmt, mit klarem Soloteil um dann wieder von diesen Hackbrettgrowls zerlegt zu werden Die Augsburger sind livetechnisch ziemlich viel unterwegs, man hat schon diverse kleinere Tourneen hinter sich gebracht. Bei den aktuellen Gigs hat man sogar die Möglichkeit sich hinterher kostenlos von Sänger Chris einen amtlichen Haarschnitt abzuholen, mein Gott wenn er so schneidet wie er „singt“ dann wird es eher ein brachialer Kahlschlag. Neben der etwas sparsamen sowie leicht breiigen Produktion hätte diese EP in Punkto Abwechslung und vor allem Songwriting schon etwas mehr Tiefe als auch Details vertragen, vieles hört sich dabei leider recht ähnlich an. Aber egal, live dürfte dies sicher ganz gut abgehen und für alle Freunde des gepflegten Pits genügend Böllerstoff liefern. Ach ja, bei den sehr persönlichen Texten hat man sich inhaltlich Mühe gegeben (wenn es auch gramatikalisch etwas dürftig zugeht) dies kann man bei Bedarf in dem schön aufgemachten Booklet alles genauer nachlesen. Verstehen kann man während dem für mich sehr anstrengenden Zuhören ja leider nix davon. Aber dies muss bei dieser Mucke wohl so sein.

White Purple Trash


Cover - White Purple Trash Band:

Noise Of Minority


Genre: Metalcore
Tracks: 5
Länge: 19:52 (EP)
Label: Rocking Ape Records
Vertrieb: