Review:

Fires Within Fires

(Neurosis)

NEUROSIS haben in ihrer langen Karriere noch kein schwaches Album abgeliefert, ohne dass sie nach Schema F arbeiten. "Honor Found In Decay", der Vorgänger von "Fires Within Fires", zeigte die Band experimentierfreudig, ohne die NEUROSIS-Trademarks zu vernachlässigen. Das neue Werk überrascht mit seiner Kürze: gerade einmal 40 Minuten Spielzeit gibt "Fires Within Fires" her. Wer an Werke wie "Souls At Zero" und ihre innewohnende Verschachtelung, den mäandernden Sound, denkt, der wird beim Auflegen der neuen Platte erst einmal schwer schlucken. Und am Ende des ersten Durchlaufs erleichtert sein, denn NEUROSIS haben sich im Grunde nicht geändert. Easy Listening gibt es auch anno 2016 nicht, stattdessen haben die Amis ihren Sound fokussiert. Allerdings fehlt die Unbarmherzigkeit im Sound, fehlt die Wucht, die unaufhaltsam wie die Gravitation auf den Hörer einschlägt. "Bending Light" oder das dezent psychedlische "Fire Is The End Lesson" sind verdammt heftig und Songs, nach denen sich andere Bands alle Finger lecken würden, kommen aber nicht ganz an die Intensität vergangener NEUROSIS-Platten ran. Zudem können sich die Amerikaner nicht entscheiden, ob "Fires Within Fires" jetzt super heftig oder doch eher psychedelisch-nachdenklich sein soll. Beides zusammen würde funktionieren, wenn der Platte - und damit den einzelnen Songs - mehr Zeit gegeben worden wäre, aber bei gerade einmal 40 Minuten ist der Spaß antiklimatisch vorbei, ehe er richtig begonnen hat. So bleibt ein zwiespältiger Eindruck. NEUROSIS bleiben sich im Grunde treu, verlieren aber durch die versuchte Fokussierung im Songaufbau ganz viel Wucht und vor allem Intensität. "Fires Within Fires" ist so ein solides Album, reiht sich aber in der NEUROSIS-Discography eher auf den hinteren Plätzen ein.

Fires Within Fires


Cover - Fires Within Fires Band:

Neurosis


Genre: Metal
Tracks: 5
Länge: 40:51 (LP)
Label: Neurot Records
Vertrieb: Cargo Records