Review:

Descending Through Ashes

(Mr. Death)

In Zeiten von Auf-Deibel-komm-raus-Selbstzweck-Frickel-Kompost im Death Metal-Genre wirken waschechte Old School-Combos inzwischen leider fast schon wie Fremdkörper - Songs, die auf einer überschaubaren Handvoll Riffs basieren, wo die Musiker um Groove und Schmutz bemüht sind und allerhöchstens mal die Schwanzlänge vergleichen und nicht die gespielte Anzahl Töne pro Sekunde. All diese Ingredienzien liefern die Schweden MR. DEATH, deren Einflüsse hörbar irgendwo ASPHYX-Straße, Ecke AUTOPSY-Platz mit einem gehörigen Schuss heimischer Volksheiligtümer wie frühen DISMEMBER oder NIHILIST liegen. Was dieser erst seit 2007 aktiven und aus ehemaligen Mitgliedern von TIAMAT und TREBLINKA hervorgegangenen Band dabei allerdings noch fehlt, ist das Gespür für das alles niederwalzende, ruppige und treffsichere Songwriting der Vorbilder, denn dieses Zweitwerk klingt trotz aller guten Vorsätze etwas zahm und zurückhaltend, auch wenn man mit guten Stücken wie dem flotten Opener „To Armageddon“, dem herrlich stumpf nach vorne peitschenden „Bloodfalls“ oder dem gekonnt vertrackten „Another State Of Decay“ durchweg beachtenswertes Material am Start hat. Death Metaller, die ihre ersten Ohrgasmen in den (frühen) 90ern hatten, sollten definitiv mal reinhören.

Descending Through Ashes


Cover - Descending Through Ashes Band:

Mr. Death


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 34:16 (CD)
Label: Agonia Records
Vertrieb: Soulfood