Review:

Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol

(Monster Magnet)

Bei diesem Album handelt sich nicht einfach nur um einen Remix von „Last Patrol“. Die Idee von Bandkopf Dave Wyndorf war vielmehr, die Songs noch einmal so aufzunehmen, als wären sie Ende der 60er Jahre eingespielt worden. Die Stücke wurden neu arrangiert, mit anderen Instrumenten und Sounds umgesetzt, und schließlich wurden auch die Vocals neu aufgenommen. Sechs dieser Neuinterpretationen haben es auf „Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol“ geschafft, außerdem auch vier neue Songs, die während der Arbeit an den Neueinspielungen entstanden sind. Als Bonus gibt es noch Live-Versionen des Titeltracks des letzten Albums sowie des Donovan-Covers „Three Kingfishers“ oben drauf, beide in erweiterten Versionen.

Wyndorfs Vorstellung entsprechend ist das Album durchzogen von authentischen Vintage-Sounds, wofür unter anderem immer wieder der Einsatz von Orgeln und Mellotron sorgt. Die Gitarren klingen breiter, wärmer und halliger, und die Songs selbst haben eine ordentliche Ladung Psychedelik verpasst bekommen. Der instrumentale Opener „Let The Circus Burn“ gibt hier die Richtung vor, der mit seinen Orgel-Sounds und Schlagzeugwirbeln stark an die Frühphase von PINK FLOYD erinnert. Auch im weiteren Verlauf des Albums lässt sich die Band immer wieder von hypnotischen und spacigen Jam-Parts davontragen – wobei man spürt, wie viel Spaß alle Beteiligten daran hatten. Überhaupt strahlen die überarbeiteten und neuen Songs auch in den rockigen Passagen eine gewisse Ruhe und Gelassenheit aus. Man nimmt sich Zeit, lässt sich auch mal treiben, der Weg ist das Ziel.

Wyndorf betrachtet das Album als Experiment, und man kann es nur als absolut gelungen bezeichnen. Der neue Anstrich, den er den „Last Patrol“-Songs verpasst hat, steht ihnen ausgezeichnet, und es ist erstaunlich, wie gut sie in ihrem neuen Gewand funktionieren. Zusammen mit den neuen Stücken ergibt sich eine Psychedelic-Version von MONSTER MAGNET, die absolut glaubwürdig daherkommt. Dadurch erhält „Milking The Stars“ nicht nur seine Berechtigung, sondern steht auch losgelöst von „Last Patrol“ als eigenständiges Album da.

Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol


Cover - Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol Band:

Monster Magnet


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 56:54 (CD)
Label: Napalm
Vertrieb: Universal