Review:

Beast Reborn

(Mob Rules)

Es ist kein Geheimnis, dass Deutschland eine Hochburg in Sachen Powermetal ist. Unzählige Bands, die diesem Genre zuzuordnen sind, feiern sowohl national als auch international Erfolge. Gleichwohl zählen die sechs Jungs von MOB RULES zu denen, die sich seit 24 Jahren in diesen Gewässern tummeln. In dieser Zeit veröffentlichten sie acht Studioalben und eine Best-Of-Box, das neunte wird nun am 24.08.18 mit dem Titel: “Beast Reborn“ erscheinen. Handwerklich gesehen, beherrschen die Niedersachsen ihr Metier. Den Mix übernahm, wie bereits bei den letzten sechs Alben, Markus Teske, gemastert wurde diesmal von Jens Bogren, der schon mit Größen, wie AMORPHIS oder KREATOR gearbeitet hat. Ein eingespieltes Team also und der neue Gitarrist Sönke Janssen fügt sich gekonnt nahtlos ein. 

Musikalisch geht man dieses Mal insgesamt etwas härter und düsterer zur Sache. Der Opener “Ghost Of A Chance“ gibt auch direkt die Richtung vor. Mit den beiden längsten Stücken: “War Of Currents“ und “Revenant Of The Sea“ bewegt man sich auf recht hohem Niveau in Richtung Symphonic Metal. Dazwischen punktet “Traveller In Time“ als enorm eingängige Nummer und lädt zum Mitsingen ein. Das schöne Duett am Ende “My Sobriety Mind“ möchte ich an dieser Stelle ebenfalls lobend erwähnen. Wer an der Seite von Herrn Dirks allerdings singt, bleibt jedoch ein Geheimnis. Im Booklet sind selbst die Namen der einzelnen Mitglieder des Chors genannt, den der Duettpartnerin sucht man indes vergebens. Dabei hätte sich das die gute Dame redlich verdient. Die Norddeutschen haben viel investiert. Die Songstrukturen sind zum Teil komplex und abwechslungsreich. Chöre werden dezent eingesetzt und verbunden mit dem ein oder anderen Folkelement wirkt das Album deshalb facettenreich. Nichtsdestotrotz fehlt es dem Longplayer an Wiederkennungspotential, man verliert sich ein wenig in den vielen Spielereien am Rand. Ohne Namen zu nennen, gibt es nun mal etliche Bands, die so oder so ähnlich klingen. Die Songs sind manierlich, holen einen aber nicht wirklich ab.

MOB RULES hat, außer ein paar dezenten Achtungserfolgen in den vergangenen Jahren, den richtig großen Sprung nicht geschafft und möchte nun den Schritt heraus aus dem Support-Act-Dasein machen. Ob das mit diesem Album gelingt, bleibt hingegen offen.

 

 

Beast Reborn


Cover - Beast Reborn Band:

Mob Rules


Genre: Power Metal
Tracks: 11
Länge: 57:27 (CD)
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV