Review:

Words Collide

(Michael Harris)

Tyrant, dann Arch Rival, Surgeon und Chastain, das sind die Stationen eines Michael Harris. Seine bisherigen Solo-Alben bestachen allesamt durch das Fehlen einer Stimme, das hat sich mit "Words Collide" geändert. Und es beginnt auch ganz amüsant, mit einem feinen US-Power-Metal-Stück namens "Wash My Soul Away". Aber schon hier wird deutlich, dass die Songs unter zu sehr unter bewusst gewollten Breaks leidet. Da ist der Hörer gerade so richtig schon drin im Song und plötzlich fiedel-gniedelt Kollege Harris einen vom Leder, dass einem Sehen und vor allem Hören vergeht. "Der spielt ja Gitarre wie ein Zahnarzt. Virtuos wie Dr. Lochmann mit seinem Bohrer", meinte ein Kumpel zu mir, der mich beim Harris-Hören enttarnte. Und tatsächlich passiert das immer wieder (auch, wenn er bei Songs wie "Into The Spiral Rain" das Gegenteil beweist): An sich gute Songs werden vermaledeit, weil Michi zu viel wollte. Nehmen wir das fast zehnminütige "Battle Fatigue", das durch erzwungene Progressivparts tatsächlich ermüdet oder den Bonus-Track "Coffee With Mozart", der hoffen lässt, dass der Kugel-Namensgeber niemals so ne stumpfe Klassik-Kacke verzapft hat. Spinett meets Mörtel haut nicht rein, ehrlich. Ich denke schon, dass es Herr Harris drauf hat, nur muss er das eigentlich niemandem zeigen. Weniger wäre mehr gewesen, Power-Metal-Fans mit Hang zur Ami- und Prog-Schiene können’s aber trotzdem mal probieren.

Words Collide


Cover - Words Collide Band:

Michael Harris


Genre: Power Metal
Tracks: 14
Länge: 62:2 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Alive