Review:

Draining The Waterheart

(Mar De Grises)

TIPP
Es gibt Labels, deren Name bürgt schlichtweg für Qualität, Enttäuschungen sind so sehr Mangelware wie die Veröffentlichungsflut andere Firmen Massenausschuss produziert. MAR DE GRISES kommen aus Chile und machen ungeheuer spektakulären Doom Death. Die Andenstaatler schrecken vor nichts zurück: Sie lassen das Album beginnen mit einem Stück, das stellenweise beinahe kakophonischen Charakter genießt, dann aber in ein epischen Meisterwerk der Marke „Negura Bunget“ übergeht. Und auch in der Foglezeit überschütten sie die Hörer mit einer Vielzahl von Einflüssen, die jedoch jederzeit stimmig unter dem Dach des Doom-Death ein gemütliches Zuhause finden. Hier gibt es Träume voll melancholischer Schönheit, hier gibt es alptraumhafte Erfahrungen. Avantgardeske Ansätze wechseln ab mit dumpfen Death-Parts, um wieder in kruden Rock abzutauchen und letztlich im epischen Klang-Arenen zu enden. Echte Doomer haben diese Scheibe sicherlich eh schon – aber vielleicht erschließt sich der Reiz dieser Stilrichtung mit „Draining The Waterheart“ auch denjenigen, die Doom bislang genutzt haben „um sich zwischen zwei Anschlägen Bier aus dem Kühlschrank zu holen“. Dies hier ist ein Monument des Eigensinns, dass aber geradezu beispielhaft für ein ganzes Genre stehen könnte.

Draining The Waterheart


Cover - Draining The Waterheart Band:

Mar De Grises


Genre: Doom Metal
Tracks: 8
Länge: 64:12 (CD)
Label: Firebox Records
Vertrieb: Twilight