Review:

Desiderata

(Madder Mortem)

Die Norweger MADDER MORTEM gehören zu den Bands, die man eigentlich nur wahlweise lieben oder hassen kann. Gothic Metal mit typisch weiblicher Sirene schreckt nach wie vor viele Fans (mich eingeschlossen!) ab. Doch die Jungs und Mädels sind für meine Begriffe wesentlich verträglicher als es beispielsweise NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION sind. Das liegt vor Allem am sehr variablen Organ von Sängerin Agnete, die sich äußerst angenehm von ihren Kolleginnen abhebt und zwischen "gotisch - opernlastig", "kraftvoll - rockend" und "sanft - balladesk" pendelt. Aber auch die instrumentale Fraktion legt sich richtig ins Zeug; die fetten, tiefer gelegten Riffs grooven sich gut ins Ohr, und im kompositorischen Bereich überzeugen gute (wenn auch nur selten überragende) Songs wie der vorzügliche Opener "My Name Is Silence", "Evasions", "M For Malice", "The Flood To Come" oder das tolle "Changeling", die jedoch etwas gewöhnungsbedürftigeren Stücken wie dem elektronischen Instrumental "Cold Stone" oder den etwas lahmen "Desiderata" und "Hangman" (die sich seltsamerweise alle gegen Ende des Albums eingeschlichen haben…) gegenüberstehen. "Desiderata" geht somit als sehr hörenswertes Album durch, dem aber über einige Strecken hinweg ein wenig die Luft ausgeht. Trotzdem sollten Genre - Fans, die die Band bisher nicht kennen, ein Ohr riskieren und könnten hier vielleicht sogar ein echtes Schätzchen entdecken!

Desiderata


Cover - Desiderata Band:

Madder Mortem


Genre: Gothic Metal
Tracks: 12
Länge: 54:49 (CD)
Label: Peaceville Records
Vertrieb: SPV