Review:

Prophet Of The Last Eclipse

(Luca Turilli)

Mit dem wohl unausweichlichem Intro ("Aenigma") eröffnet das zweite Solo-Album namens "Prophet Of The Last Eclipse” von Rhapsody Gitarrist und Komponist LUCA TURILLI gewohnt symphonisch, um dann nahtlos in das temporeiche "War Of The Universe" überzugehen. Auch beim folgenden Track "Riders Of The Astral Fire" wird aufs Gaspedal getreten. Was dabei sofort auffällt: ähnlich wie auf den letzten Rhapsody-Outputs wird etwas mehr Härte geboten - zugleich forciert Mr. TURILLI aber auch den Keyboardeinsatz, elektronische Spielereien und kleine Klangexperimente (wie der Einsatz von Flöte und Akkordeon) - auf ausladende Gitarrensolis wurde meist verzichtet. Dass das Ganze musikalisch erstklassig umgesetzt ist versteht sich, ebenso wie einprägsame Melodien und Chorgesänge, wie von selbst. Als Frontmann wurde wie schon beim Solodebüt vor drei Jahren auf den norddeutschen Sänger Olaf Hayer zurückgegriffen. Zusätzliche Unterstützung fand LUCA TURILLI in der isländischen Opernsängerin Rannveig Sif Sigurdardottir (hoffentlich habe ich da keinen Fehler gemacht), der Amerikanerin Amanda Somerville (herrlich einfacher Name) und verschiedenen Chören - was den klassischen Gesamteindruck der Scheibe erheblich verstärkt. Für Power sorgt auch die bewährt wuchtige Produktion von Sascha Paeth und Miro (Angra, Kamelot, Rhapsody, Heavens Gate, usw.). Also alles beim Alten im Hause Rhapsody und Freunde - und dabei bleibt der Qualitätsstandard weiterhin erschreckend hoch. Wie zum Beispiel bei dem Gänsehautteil "Zaephyr Skies’ Theme" (mit klasse weiblichem Gesang), welches glatt im nächsten "Herr der Ringe" Platz finden würde und bei "The Age Of Mystic Ice" mit welchem dem 30-jährigen Italiener ein richtiger Ohrwurm gelungen ist. Einer der Höhepunkte ist zweifelsohne "Demonheart", welches allerdings bereits im Mittelpunkt der kürzlich erschienenen gleichnamigen EP stand und den Fans eigentlich bekannt sein müsste - wer das Ding noch nicht kennt - Anhören. Und über den fast zwölfminütigen Titeltrack "Prophet Of The Last Eclipse" braucht man auch nicht viele Worte zu verlieren - eine abwechslungsreiche Achterbahnfahrt zwischen Metal und Klassik, schnellen Gitarren und einschmeichelnden Keyboards, männlichen und weiblichen Gesang, Chören und Instrumentalpassagen - dieser Querschnitt durch das ganze Album bildet einen würdigen Schluss. LUCA setzt auf seinen Solopfaden wie schon bei seiner Hauptband auf schnellen, mit klassischen Elementen angereicherten epischen Power Metal und geht dabei auf Nummer sicher - allerdings Neues wird hier nicht erfunden. Die Fans wird es freuen.

Prophet Of The Last Eclipse


Cover - Prophet Of The Last Eclipse Band:

Luca Turilli


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 51:27 (CD)
Label: LMP
Vertrieb: SPV