Review:

Apokalypse der Liebe

(Los Banditos)

Nicht der nur der Titel des Albums („Apokalypse der Liebe“) und der Bandname LOS BANDITOS klingen irgendwie schräg. Das Ganze Album ist es – und verbreitete dabei trotzdem Laune. Das „irgendwie schräg“ kommt dabei vom ungewohnten 60er-Sound – denn die LOS BANDITOS sind eine waschechte ostdeutsche Beatkapelle (aus Jena, 1996 gegründet). Dazu vermengen sie in ihren überwiegend instrumentalen und tanzbaren Stücken Ska, Punk, Rock, Blues, Americana, Jazz und was weis ich noch. Mir kommt da ständig die alte TV-Kultserie „Raumschiff Orion“ in den Sinn – was aber wohl nicht jedem was sagen wird (eventuell weis hier ja youTube Rat). Da spielt auch mit Sicherheit die Tatsache mit hinein, dass die Produktion, die Orgel und die Gitarre soundmäßig ebenfalls stark Retro klingen. Die Protagonisten der Tanzkapelle haben sich dem Sound entsprechende Künstlernamen verpasst: Seniore Commodore Professore Rodriguez (Oliver Jahn), Django Boogiebastard Silbermann (Ulf Steinhauer), Mr. 2014 Volt" (Steffen Gräf) und Sven Franzisco (David Pölzing). Die Titel der einzelnen Kompositionen scheinen durchaus wahllos gewählt („Terrorgefahr auf der B7“, „Petra und der Wolf“, usw.) und offenbaren meist keinen nachvollziehbaren Kontext zur Musik oder den wenigen Textpassagen (die oft nur TV- und Spielfilm-Samples sind). Mit „Pik As“ hat man gar ein Coverversion am Start – wer es noch nicht erraten hat – an dieser Version von „Ace Of Spades“ (MOTÖRHEAD) hätte der gute Lemmy (R.I.P.) seine helle Freude gehabt. Live macht das sicherlich (bei entsprechender Perfomance) Spaß – ansonsten wohl nur einem eingeschränkten Kreis von Musikliebhabern zu empfehlen.

Apokalypse der Liebe


Cover - Apokalypse der Liebe Band:

Los Banditos


Genre: Unbekannt
Tracks: 14
Länge: 45:46 (CD)
Label: 6:5
Vertrieb: Rough Trade