Review:

V

(Live)

TIPP
Auch LIVE liefern in mehr oder weniger schöner Regelmäßigkeit schon seit über 10 Jahren neue Alben auf den Markt. Die mittlerweile doch gewachsene und mitgealterte Fanschaft ist aber immer wieder gespannt darauf, was die Jungs aus USA diesmal wieder „zusammengeschustert“ haben. Eines kann man schon nach den ersten Takten heraushören, LIVE wiederholen selten ein vorhergehendes Album bzw. dessen Stil und auch bei dem schlicht mit „V“ betitelten Werk warten die Musiker um den charismatischen Sänger Ed Kowalczyk (stammt der ursprünglich aus’m Pott?) wieder mit einigen Überraschungen auf. Zum einen geht es glücklicherweise wieder einen Kante rauher bzw. „heavier“ zu aber auch viele moderne Soundeinflüsse wie Samples, Programmingparts oder auch mal Rapteile wie bei „Deep enough“ (keine Angst nicht so geplantes Kalkül wie u.a. bei KID ROCK und Konsorten) wurden mit verarbeitet. Durch die markante Stimme von Ed dringt bei allem „neuem“ immer wieder ganz deutlich das ureigene LIVE-Feeling“ durch. Ansonsten ist wirklich die kernige Gitarre („Call me a Fool“) auffällig durch fast alle Songs hindurch zu erkennen und sorgt irgendwie für neue Frische bei der Band. Mit „Throwing Copper“ haben LIVE zwar bereits 1994 ihr musikalisches Erbe abgeliefert, so eine tolle CD werden sie nie wieder machen, wollen sie aber auch nicht, denn diese Band will sich ständig weiterentwickeln. Dabei gelingt der Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit, denn es wird trotzdem noch kraftvolle und atmosphärische Rockmusik auf „V“ geboten. Mit dem Song „Forever may not be long enough“ (Soundtrack von Mumy2!) gelang es der Band eine Art „Ethno-World-Musik Rocktrack“ aufzunehmen, der gleich mehrere Musikstile miteinander verbindet. Sicher das Wechselspiel zwischen ruhigen und dann wieder wütenden, mal schneller und dann wieder langsameren Parts findet sich auch noch auf „V“ aber nicht mehr so in dem Maße wie auf früheren Alben – etwas gewöhnungsbedürftig aber nach mehreren Hördurchgängen kommen die Qualitäten vieler Song doch noch zur Geltung. Wiedereinmal ein gutes Album von LIVE, wenn auch vielleicht insgesamt nicht so genial aber es reicht immer noch locker für die Spitze im Alternative-Rockbereich. Tolle Songs wie z.B. „The Ride“ könnte auch auf Throwing Copper drauf sein, die beiden Balladen „Overcome" und „Hero of Love" sind wieder typisch LIVE-Songs mit dem gewissen Tiefgang - nicht zu vergessen das mit etwas REM-Flair versehenen „Nobody knows".

V


Cover - V Band:

Live


Genre: Alternative
Tracks: 14
Länge: 52:33 (CD)
Label: Radioactive Records
Vertrieb: A & M Records