Review:

Dead American Radio

(Left Alone)

Nach ausgiebigem Touren in den USA, Kanada und Europa sind die Kalifornier LEFT ALONE mit ihrem neuen und zweiten Album am Start. Und wieder ist ihnen eine Scheibe gelungen, die von vorne bis hinten Spaß macht. Mehr noch: Sie toppt den Vorgänger "Lonely Starts & Broken Hearts" sowohl an Vielfalt als auch an Song-Qualität. Zwar werden Einflüsse wie RANCID und die SWINGIN´ UTTERS wieder schamlos offen gelegt, aber die Jungs haben einfach ein Händchen für Ohrwurmmelodien, und vor allem hört man ihnen deutlich ihre Spielfreude an. Beim dem Großteil der Songs handelt es sich wie gehabt um melodischen und herrlich dreckigen 77er Old School-Punkrock, der ordentlich nach vorne treibt und aufgrund seiner schönen Singalong-Refrains direkt ins Ohr geht. Auch gibt es wieder ein paar schöne Ska-Songs zu hören, in denen Noe an Saxophon oder Hammond-Orgel zum Zug kommt, wie z. B. "4 Weeks" oder das auf spanisch gesungene "La Pregunta", bei dem einzig der quäkige Gesang von HORROPOPS-Frontfrau Patricia stört, der wirklich komplett daneben ist. Neu sind die Country-Einflüsse, zu hören zum Beispiel beim genial entspannten "Waiting For You" oder beim treibenden "Done Wrong", das auch noch eine Portion Psychobilly abbekommen hat. Besonders sympathisch kommt der letzte Song daher, das vor allem wegen des Textes. Er nennt sich "I Hate Emo", und die Lyrics des Eineinhalb-Minüters beschränken sich größtenteils auf folgende Zeilen: "I hate emo / They look like girls / and smell like caca". Großartig! Endlich sagt´s mal jemand! "Dead American Radio" ist ein wirklich schönes Album geworden, das wohltuend aus der Masse der vielen lahmen und uninspirierten Punkrock-Alben der letzten Zeit hervorragt.

Dead American Radio


Cover - Dead American Radio Band:

Left Alone


Genre: Punk
Tracks: 16
Länge: 43:58 (CD)
Label: Hellcat
Vertrieb: SPV