Review:

Where Heaven Ends

(LAB)

Wenn man sich ab dem zweiten Hören dabei ertappt, wie man einzelne Titel überspringt um nach anderen förmlich zu gieren spricht dies meist für hocheffektives aber wenig substantielles Songwriting. Und genau daran krankt LAB im Endeffekt dann auch. Im Siechen gibt es aber eine Menge Spaß, womit wir wieder beim anfangs genannten Dilemma wären. Die Singleauskopplung "When Heaven Gets Dirty" zeigt die Finnen LAB um Frontengelchen Ana nämlich noch in Topform und in einer gelungenen Mischung aus rockiger Melancholie und homöopathisch dosierten Pathos. Wo Acts wie MUSE auch im knietiefen Kitsch eine gewisse Coolness bewahren, gelingt es LAB das ein ums andere Mal nicht das Kalkül zu verstecken nur Musik machen zu wollen die gefällt. Sängerin Ana säuselt sich halbsexy durch die Songs, stets um eine gewisse Laszivität bemüht die mich nicht anmacht. Opulent werden Melodien inszeniert und in eher ruhigerem Tempo vorgetragen. HIM Producer Hiilesma hat den Tracks durchaus kopfhörertaugliche Tiefe verliehen, diese hat es aber das ein ums andere Mal schwer neben den doch sehr massiv verkleisterten Strukturen zu bestehen. Wer in Dramatik baden möchte hat hier das vertonte Schaumbad, wer nicht genug herschmerzenden Rock mit unverbrauchter Stimme bekommen kann findet in LAB eine Antwort. Und wer noch keine Musik für den iPod gefunden hat um im Regen zu knutschen findet hier die Lösung: Horrend schöne Musik die bei der falschen Laune tierisch auf die Nerven geht.

Where Heaven Ends


Cover - Where Heaven Ends Band:

LAB


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 45:49 (CD)
Label: Drakkar
Vertrieb: Sony/BMG