Review:

Der Ort

(Klabautamann)

TIPP
Der Name ist hier definitiv nicht Programm. In herkömmlicher Schriftart ist der Klabautermann ein guter Schiffsgeist, ein unsichtbarer Kobold, der Kapitäne vor Gefahren warnt. Das Einzige, was scheinbar in dieser Definition für die Band aus Meckenheim bei Bonn zutrifft, ist das Adjektiv "gut". KLABAUTAMANN machen progressiven Black Metal, Black Metal, wie er in Deutschland und in der ganzen Welt höchstselten anzutreffen ist. Nocte Obducta sind ähnlich originell und doch ganz anders, Negura Bunget fallen mir als Vergleich ein, in Sachen Niveau und Variantenreichtum. Ein guter Rat vorweg: Dieses Album eignet sich nicht zum Nebenbei hören - also nix da mit viel Saufen und stumpf Rocken. Hinsetzen, in Ruhe genießen und ihr werdet "Der Ort" lieben. Die Jungs nutzen Black-Metal-typische Merkmale (rasende Drums, flirrende Gitarren; fieses Keifen, englisch und deutsch) ebenso wie viele akustische Instrumente (Piano, Gitarre) und schrecken "sogar" vor Frauengesang ("October") nicht zurück. Viele interessante und passende Tempowechsel prägen die Musik auf der zweiten echten Scheibe KLABAUTAMANNs, die CD nimmt den Rezipienten mit auf eine Reise von Gut nach Böse, vom akustischen Eiland bis hin zu Emperor - vom Himmel in die Hölle. Das Duo (das übrigens einen Schlagzeuger sucht) schert sich einen Dreck um Genre-Grenzen und schafft dabei eine wirklich interessante Scheibe. Der KLABAUTAMANN guckt über den Tellerrand - und das passt dann irgendwie doch irgendwie zur oben zitierten Definition des unsichtbaren Kobolds.

Der Ort


Cover - Der Ort Band:

Klabautamann


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 47:29 (CD)
Label: Heavy Horses Records
Vertrieb: