Review:

Burning Daylight

(King Dude)

TIPP
Wie würde es wohl klingen, wenn DEATH IN JUNE-Frontmaske Douglas Pearce und Country-Barde Johnny Cash jemals zusammen ins Studio gegangen wären?! Die Antwort werden wir natürlich nie erfahren, aber eine ungefähre Idee dessen liefert uns T J Cowgill, der ehemalige Gitarrist und Sänger der 2003 verblichenen Seattler Hardcore-Black Metaller TEEN CHTHULHU, der heute bei deren Nachfolge-Truppe, den kaum weniger angeschrägten Black-Deathern BOOK OF BLACK EARTH, aktiv ist. Wie eingangs erwähnt, haben KING DUDE mit harter Deibel-Mucke nix am Hut, sondern spielen anfangs befremdlich wirkenden, düsteren Neo-Folk mit leichten Country- und Blues-Anleihen, der an die religiösen Bibelklänge des amerikanischen Nordwestens angelehnt ist. Nur interessieren sind KING DUDE aber eher für die andere Seite des einst unter Anderem von Martin Luther übersetzten Märchenromans. Aber abseits jeglicher Ideologie ist „Burning Daylight“, das inzwischen dritte Album der Band, ein obskures, mit akustischen Gänsehaut-Ohrwürmern gespicktes Kleinod, das mit dem hypnotischen Opener „Holy Land“, der kranken, abgründigen Cash-Hommage „Barbara Anne“, der flotten Grabes-Hymne „I´m Cold“, der kurzen 60er-Jahre-Reise „I Know Your Mine“, dem Selbstmord-Trip „Jesus In The Courtyard“ oder dem überragenden, von Emily Denton gesungenen „My Mother Was The Moon“ die Haare im besten Sinne zu Berge stehen lässt. Das Album besitzt eine fast schon unheimliche, subtil wirkende Atmosphäre und Intensität, funktioniert ähnlich wie das fantastische letzte JOYLESS-Werk „Without Support“ und wird ebenfalls hochgradig kontroverse Reaktionen hervorrufen. Aber Konsens überlasse ich gerne anderen!

Burning Daylight


Cover - Burning Daylight Band:

King Dude


Genre: Folk
Tracks: 11
Länge: 33:36 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood