Review:

Incarnate

(Killswitch Engage)

Nach drei Jahren Wartezeit haben KILLSWITCH ENGAGE ihr siebtes Album „Incarnate“ veröffentlicht. Mit dem neuen alten Sänger Jesse Leach im Gepäck präsentieren die Amis zwölf Songs, die allerdings so neu nicht klingen. Denn das Quintett bewegt sich in den altbekannten Metalcore-Gefilden und liefert gewohnte Kost – Stücke, in denen Shouts und klarer Gesang Hand in Hand miteinander gehen, wo melodisches Riffing auf Breakdowns trifft.

Das gelingt mal besser und mal schlechter. Positive Beispiele wären das (nicht grundlos als Single ausgekoppelte) ‚Hate By Design‘, ‚Until The Day I Die‘, oder ‚It Falls On Me‘. Hier zeigen KILLSWITCH ENGAGE, dass sie sowohl die schnelleren, energiegeladenen Nummern wie auch die atmosphärischen beherrschen und sich leidenschaftlich präsentieren können. Dann offenbaren sich aber auch die Schwächen von „Incarnate“, wie z.B. dessen Berechenbarkeit, die letzten Endes die Freude am entdecken des Albums nehmen kann. Ein weiteres Problem wäre, dass der Refrain zwar einen netten Kontrast schafft, dabei aber oftmals viel Energie rausnimmt und den entsprechenden Song unnötiger weise ausbremst (bspw. Bei ‚Embrace The Journey…Upraised‘). Und nicht zuletzt sei noch auf den immer wiederkehrenden Wechsel von weichem sowie eingängigem Refrain und harter Strophe hingewiesen. Diese Gegensätze mögen zwar in den einzelnen Songs funktionieren, über das ganze Album verteilt kommen dabei aber schnell Ermüdungserscheinungen auf. So kann man zur paradoxen Formulierung gelangen, dass weniger Abwechslung letztlich mehr Abwechslung bieten würde.

Alles in allem ist „Incarnate“ ein solides Album mit Stärken und Schwächen. Weder werden diejenigen bekehrt, die mit der Band ohnehin nichts anfangen konnten, noch dürften Fans enttäuscht werden. Also alles wie gehabt.

Incarnate


Cover - Incarnate Band:

Killswitch Engage


Genre: Metalcore
Tracks: 12
Länge: 43:52 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Warner