Review:

Rough Times

(Kadavar)

Der Sound der neuen Scheibe hat dieses brachiale, leicht übersteuerte Dröhnen ihrer Livekonzerte. Und das sicher nicht aus Versehen, haben KADAVAR sich doch dieses Mal bewusst dazu entschieden, das neue Album "Rough Times" ohne Hilfe oder Einfluss von außen selbst zu produzieren.

Die Kompositionen sind, wie schon auf dem Vorgänger "Berlin", kompakter und songdienlicher arrangiert, aber um einiges roher, härter und dynamischer. Christoph „Lupus“ Lindemanns Gesang zeigt sich facettenreich wie selten zuvor und trägt so mehr zur Gestalt und Formgebung der Songs bei. Das sowohl entrückte als auch hymnische "Vampires" darf hier als Beispiel dienen. Manches Mal erinnern Lindemanns Gesangslinien gar ein wenig an Ozzy Osbourne. Und wenn dann noch sein Gitarrenriff "Paranoid"-Aroma in sich trägt, wie bei "Words of Evil", lässt das aufhorchen.

KADAVARs neue Scheibe zeigt die ganze Erfahrung und daraus resultierende Cleverness, welche die Band mit den Jahren gewonnen hat. Kein Album zuvor war ausgereifter, die Stärken der Band wurden verdichtet und die vermeintlichen Schwächen wunderbar kaschiert. Starke Platte!

 

 

Rough Times


Cover - Rough Times Band:

Kadavar


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 44:56 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner