Review:

Berlin

(Kadavar)

Bärte sind hipp, 70er Doom-Stoner-Mucke ist hipp, Berlin, unsere Hauptstadt, klar hipp ohne Ende, und KADAVAR sind hipp, ja mehr noch - es sind Hippies. Das nenn ich mal wieder einen gelungenen Einstieg ins Review.

Das neue - dritte - Album soll jetzt alles klar machen und die drei aus Berlin an die Tröge aus Gold führen. Die Band ist die letzten zwei Jahre durch intensives Tour- und Künstler-Leben gereift, was unüberhörbar ist. Der neue Longplayer zeigt KADAVAR direkter, songdienlich und melodischer. GRAND FUNK RAILROAD, BLACK SABBATH und nach wie vor THE CREAM dürfen als Einfluss genannt werden. Bluesiger Hardrock, immer ein wenig verstrahlt, was auch an dem Gesang von Christoph "Lupus" Lindemann liegt, der zwar eindimensional, aber dennoch authentisch ist, und der gerade durch diese Kombi der Band Profil gibt.

Apropos Lindemann: sein Gitarrenspiel, das zwischen doomigem Druck und bekifft-blumiger Melancholie ("The Old Man") schwankt, macht ihn zusätzlich und endgültig zum Zentrum der Band. Das neue Ding ist ein Schritt nach vorne und wird den Status des Trios weiter ausbauen und festigen. Die Band hat sich ihren Erfolg hart erarbeitet und verdient - Zeitgeist hin und hipp sein her. "BERLIN" ist ein starkes, nicht anbiederndes hartes Rock-Album mit Klasse und Charakter, Punkt.

Berlin


Cover - Berlin Band:

Kadavar


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 52:20 (CD)
Label: Nuclar Blast
Vertrieb: Warner