Review:

Downtown Cocoluccia

(Julia Hummer)

Die 25-jährige Berlinerin JULIA HUMMER kann man durchaus als Multitalent bezeichnen. Die recht erfolgreiche Filmschauspielerin ("Absolute Giganten", "Crazy", "Die innere Sicherheit" und aktuell "Gespenster") versucht es also nun auch mit der Musik - und erweist sich dabei als mehr als nur talentiert. Die Songwriterin legt mit "Downtown Cocoluccia" ein unaufgeregt zeitloses, in Tradition von Bob Dylan liegendes Debüt vor, dass hervorragend zu düsteren, nebelverhangenen Herbsttagen passt. Dabei wird die Akustikgitarre abwechselnd dezent von Percussions, Schlagzeug, Banjo, Violine, Mundharmonika und Klavier unterstützt - bewegen sich die Kompositionen zwischen Indie-Pop, Folk und Gitarrenpop und bleiben dabei immer gelassen ruhig. Und der Qualitätslevel darf sich durchaus schon mal mit Alanis Morissette und Heather Nova messen - auf akustischem Niveau. Am ehesten erinnert es aber noch an Sheryl Crow. Würde das Talent nicht aus Berlin, sondern aus New York, Dublin oder London kommen, es hätte gerauscht im Medienwald. So bleibt JULIA HUMMER wohl eher ein Insider-Tipp für schwermütige Nachmittage. Vielleicht braucht es mehr wie ein einmaliges Hinhören, Luft zum ganz großen Erfolg ist auch noch da - die Art und Weise der Musik ist kein Selbstläufer und darf auch mal sperrig und krumm um die Ecke kommen. Davon abgesehen ist JULIA HUMMER mit "Downtown Cocoluccia" einfach ein schönes, melancholisch trauriges Album gelungen.

Downtown Cocoluccia


Cover - Downtown Cocoluccia Band:

Julia Hummer


Genre: Folk
Tracks: 14
Länge: 49:58 (CD)
Label: Strange Ways Records
Vertrieb: I