Review:

Driving Towards Daylight

(Joe Bonamassa)

TIPP
JOE BONAMASSA ist zur Zeit fast allgegenwärtig – Studioscheibe Anfang 2011 und Duettscheibe mit BETH HART im Herbst 2011; dazwischen das zweite Album der BLACK COUNTRY COMMUNION. Live ist der Bluesgitarrist sowieso ständig präsent – und jetzt noch unter dem Titel „Driving Towards Daylight” sein neuer Solostreich, das vierte BONAMASSA Studiowerk in drei Jahren. Dabei liefert er 11 Songs ab, welche seinen Bluesrock weiter gen Mainstream schieben ohne sich anzubiedern – ein Ziel, dass er selber fomuliert hat. Der erst 35 Jahre alte New Yorker könnte damit zusehends der Mann werden, welcher die Ursuppe des Rock und Metal wieder in den Fokus rückt. Dabei geht man auf „Driving Towards Daylight” durchaus wieder ein Stück bedächtiger vor als zuletzt und beschwört Erinnerungen an die ersten Überfliegeralben herauf („You & Me“ von 2006). Die Mixtur aus Blues und (Hard) Rock untergliedert sich dabei in Eigenkompositionen und Coverversionen seiner Vorbilder, darunter der von Jimmy Barnes selbst eingesungene Hit „Too Much Ain't Enough Love”. Des weiteren bediente sich BONAMASSA bei Tom Waits, Howlin´ Wolf, Robert Johnson, Willie Dixon, Bill Withers und ex-WHITESNAKE Member Bernie Marsden. Von letzteren stammt „A Place In My Heart”, dessen Neuinterpretation den europäischen Fans hörbar an GARY MOORE (R.I.P.) erinnert. Als Highlights seien dann noch der der käftige Opener „Dislocated Boy“, der abwechslungsreiche Titeltrack und „New Coat Of Pain“ (im Original von TOM WAITS) genannt. Mein Favorit ist das HOWLIN‘ WOLF Cover „Who's Been Talking“, eingeleitet von der Originalstimme der Blueslegende gibt sich BONAMASSA ein LED ZEPPELIN Riff als Einleitung und ein melodischer Song der nicht mehr aus dem Ohr will. Stimmlich ist JOE weiter oben auf, das gut nach vorne gehende Gitarrenspiel sowieso überirdisch – weder verliert sich BONAMASSA in bluesigen Ausschweifungen (nein, er kommt gekonnt auf den Punkt), noch zerstört der Rockanteil die gefühlvolle Arrangements der einzelnen Songs – beweisen muss er eh‘ nichts mehr. Im Studio wurde er unter anderem von Gitarrist Brad Whitford (AEROSMITH) unterstützt. Und auch wenn „Driving Towards Daylight” nicht ganz die Hitdichte des exzellenten Vorgängers „Dust Bowl” aufweist – mit einem JOE BONAMASSA Album macht der einschlägig vorbelastete Musikfan nun so gar nichts falsch. Toll rockende Bluesscheibe die Spaß macht.

Driving Towards Daylight


Cover - Driving Towards Daylight Band:

Joe Bonamassa


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 56:23 (CD)
Label: Mascot Records
Vertrieb: Rough Trade