Review:

Tales From The Mobius Strip

(Infinity Minus One)

Eine Nachwuchsband von über dem großen Teich, um genau zu sein, aus Boston, Massachusetts, die unter der außergewöhnlichen Firmierung INFINITY MINUS ONE gerade ihre ersten Schritte im Musikbusiness unternimmt, hat uns hier eine doch recht ausergewöhnliche 4-Track CD "Tales From The Mobius Strip" geschickt. Dieser Vierer allesamt Berklee Music School Absolventen ist zwar eindeutig der Gattung Progressive Rock zuzuordnen, allerdings fällt mir keine vergleichbare Band ein, um eine "richtige" stilistische Einschätzung dieser Musik treffen zu können, vielleicht dann noch am ehesten ENCHANT. Laut eigener Aussage kombiniert die Band klassische Musikelemente in Verbindung mit Filmmusik sowie Musik für Videospiele und das alles zusammengefasst unter dem Genre des Rock. Die CD beginnt dann auch mit dem schweren "At The Doorway Of Existence" und dabei legen die Jungs sofort richtig los, diese Klangvielfalt zusammen mit einem sehr dichten Sound erschlägt einen zunächst fast. Viele Breaks, Licks und Samples werden uns in diesem vertrackten aber eindeutig meallisch geprägten Stück Musik um die Ohren gehauen ohne dabei den Faden zu verlieren. Die Protagonisten J Lanza (voc), Kairo Zentradi (g, key, voc), Kevin Hammer (key, g, voc) und Libor Hadrava (dr, perc, vln) sind zweifellos hervorragende Musiker und dies beweisen sie auf dieser CD mehrfach. Die Wurzeln liegen dabei aber eindeutig im progressiven Rockbereich, wobei die Kompositionen ein große Bandbreite, von einfach bis extrem ausgefeilt, aufweisen. Bei dem zweiten relativ langsamen Stück könnte sich es auch um eine Art Soundtrack handeln, denn bei "Face To Face" mischen die US-Boys eine bisschen New Age Musik mit härteren Gitarrenklängen, nicht schlecht. Bei dem instrumentalen Track "Independence Day" wurde aber nach meinem Geschmack des Guten zuviel gewollt, denn der Frickelfaktor ist hier eindeutig zu hoch. Gute Ideen hin oder her der unübersichtliche Mix mit vielen jazzigen Passagen geht mir schlicht auf die Nerven und außerdem fehlt hier völlig der rote Faden. Mit dem abschließenden "Architectural Martyr" kriegt die Band dann wieder etwas besser die Kurve. Der Sound ist insgesamt auf "Tales From The Mobius Strip etwas dumpf aber soweit ganz o.k. der gute Sänger wurde aber leider etwas zu stark in den Hintergrund gemischt.
INFINITY MINUS ONE bringen gute Vorraussetzungen mit um für eine weitere Belebung des progressiven Rock/Metal zu sorgen. Bei der nächsten CD sollte man sich noch etwas mehr auf die Melodien konzentrieren ohne die hier eindrucksvoll gezeigte Virtuisität zu verlieren, dann spielt es keine Rolle, ob es hier und da mal etwas heftiger zugeht, die Mischung macht’s halt einfach. Auch mit dieser recht anspruchsvollen Musik kann man sich Genreübergreifend Fans erspielen - wird zwar wahrscheinlich etwas länger dauern aber das macht ja nichts.




Tales From The Mobius Strip


Cover - Tales From The Mobius Strip Band:

Infinity Minus One


Genre: Progressive
Tracks: 4
Länge: 24:38 (CD)
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