Die Posener wollen allen die polnische Seele zeigen. Die liegt nämlich tief verborgen hinter Masken. Dabei berufen sich die Osteuropäer auf Adam Mickiewiczs‘ Dramenzyklus „Totenfeier“. Und machen Black Metal! „Lawa“ beginnt mit einem Intro beschwörender Gebete, monoton und irgendwie angsterfüllend, doch das eröffnende Stück "Zaklecie" nimmt die Worte auf und verpackt sie in ein fast poppiges Gewand. Das soll schwarz getünchter Polen-Metal sein? Hmmm, aber: Die Erwartungen erfüllt dann aber der zweite Song "Dzis Wzywaja Mnie Podziemia" – und ihm folgen auch die restlichen vier Songs. Der flotte, gar nicht mal ungewöhnliche Black Metal bleibt jederzeit kontrolliert, genau wie der irgendwie gebremste Sound. Doch IN TWILIGHT’S EMBRACE zeigt immer wieder Schnittmengen mit verträglichen Rock- und Pop-Melodien, ist deswegen aber lange nicht ausgewimpt. Wenngleich die Kapelle vielen Genre-Fans sicherlich nicht extrem genug sein dürfte. Dennoch schön: Schon genanntes Lied mit unaussprechlichem Tauf-Bandwurm nimmt den Charme dieser derweil so beliebten Kapuzen-Bands auf – ihr wisst schon MGLA und so. Dufte Melodien wechseln mit gedeckelter Raserei und verursachen sanfte Hysterie statt totalem Chaos. Insgesamt fließt die „Lawa“ angenehm konsequent. „Sein“ ist hier mehr als „Schein“ – und das ist wirklich gut. Und viel besser als andersherum!

Lawa


Cover - Lawa Band:

In Twilight´s Embrace


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 29:40 (CD)
Label: Left Hand Sounds / Malignant Voices
Vertrieb: Malignant Voices