Review:

A Plague Called Humanity

(Human Bastard)

Dieser Bastard ist eigentlich gar keiner. Die Jungs spielen astreinen Thrash, wie ihn die alten Heroen in der kalifornischen Bucht einstmals zelebrierten. Um die zitierte "gesunde Portion heute" zu finden, musste ich etwas länger suchen. Der Opener "Fischfreund 2" jedenfalls dröhnt und knüppelt in bester Bay-Area-Tradition aus den Boxen. Und andere Songs stehen dem Tierfreund in keinster Weise nach. "Waking Up" beginnt zwar ein bis drölf Kilometer langsamer, groovt ein wenig in Richtung Sepultura, ehe es wieder tüchtig schnell zur Sache geht. Und "Again Again" ist für die Verhältnisse der Westfalo-Knüppler beinahe progressiv. Und stimmt, hier gibt’s sogar ein wenig Nu-Metal-Einflüsse. Ansonsten, moderne Elemente? Der deutsche Gesang beim ersten Stück etwa? Oder vielleicht der effektreich abgewandelte Sound der Stimme bei mehreren Stücken? Oder viele, viele Tempiwechsel, die die Musik zwar abwechslungsreicher machen, manchmal aber auch ein wenig aufgesetzt wirken? Auf jeden Fall findet man tatsächlich in beinahe jedem Song ein interessantes Detail, das nicht haargenau ins Thrash-Raster passt und die Kapelle eigentlich recht wohltuend von absoluten Retro-Acts abhebt. Ich weiß nicht, ich finde dennoch, die Altbier-König haben ein amtliches Thrash-Album mit minimalen Anleihen aus anderen Bereichen auf den Markt geschmissen. Und haben in ihren echten Thrash-Momenten auch ihre besten. Merke: Und je reinrassiger die Thrash-Töle, desto erfreuter das Metal-Herrchen. Guter Einstand.

A Plague Called Humanity


Cover - A Plague Called Humanity Band:

Human Bastard


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 42:9 (CD)
Label: Nu Metal Recordz/Crazy Life
Vertrieb: Bellaphon