Review:

Fata Morgana

(Helloise)

Wiedereinmal aus dem Land der abermillionen Wohnwagen präsentiert uns Transmission Records (ein Label bei dem u.a. solche Bands wie Ayreon, Erik Norlander und After Forever unter Vertrag stehen) jetzt ein ganz neues Album von HELLOÏSE mit dem Titel „Fata Morgana“. Die Jungs hatten schon einmal Mitte der 80er Jahre zwei CD’s herausgebracht, die Ihnen neben natürlich in Holland noch vor allem in Japan und Asien etwas größere Popularität und Achtungserfolge bescherten. Damals war melodischer Hardrock angesagt aber nach nur kurzer Zeit ging man getrennte Wege. Im Rahmen einer Neuveröffentlichung fanden sich die Holländer dann zunächst 1998 wieder zusammen, machten auch eine CD „A time and a place for everything“ aber erneut stiegen hinterher zwei Mitglieder aus. Für dieses aktuelle Werk haben sich die verbliebenen „Restmusiker“ Stan Verbraak (Vocals), Ben Blaauw (Guitars) und Ernst van EE (Drums) jetzt noch einmal aufgerafft, 10 ganz neuen Songs komponiert und mit HELLOÏSE den Sprung ins 21 Jahrhundert gewagt. Auch der bisherige „oldschool“ Musikstil wurde etwas aufgepeppt und völlig neu modifiziert, denn „Fata Morgana“ ist doch um einiges härter ausgefallen als die früheren Alben. Dies lag nicht zuletzt auch am bekannten Produzenten, wobei man sich keinen geringeren als Sascha Paeth (bekannt durch seine Arbeiten mit u.a. Rhapsody, Angra, Kamelot & Luca Turilli) hinter die Regler holte. Zwei weitere bekannte Gastmusiker (Keyboardwirbelwind Robby Valentine sowie „The Voice of Symphonic Rock“ Lana Lane) sowie als Ergänzung ein klassischer Chor, vervollständigen das aktuelle Line-Up für dieses Album. Die Musik von HELLOÏSE beschreibt eine gute Mischung zwischen melodischem Power Rock mit deutlichen Metaleinschlag aber auch deutlichen progressiven Einflüssen (z.B. „Children of the Night“). Die Songs werden druckvoll vorgetragen und haben aber doch, trotz des meist klaren Grundsounds bzw. Mixes, noch eine gewisse Rauheit mit einigen Ecken und Kanten behalten. Für mich aber die größte Überraschung ist die kraftvolle Voice von Stan Verbraak, der auf „Fata Morgana“ in allen Stimmlagen wirklich einen tollen Job abgeliefert hat. Neben dem toll gemachten stark an Carl Orff erinnernden Chorintro „Secura Prologue“ (das übrigends die CD auch wieder stilvoll beendet) ist noch ganz besonders die gelungene Coverversion „Eloise“ von Barry Ryan aus den 60/70er Jahren zu erwähnen. Diese geile 6.30 minütige Version von HELLOÏSE überrascht doch etwas, denn aus dem angestaubten Original wurde ein richtig guter heavy melodischer Song gemacht, könnte eventuell vielleicht sogar auch mal im Radio laufen - aber mal ehrlich welcher unserer tollen „alles klingt gleich nach Charts Sender“ wird soviel Toleranz aufbringen? Egal - natürlich muß auch noch „Wings Of An Angel“, der Gastauftritt von Lana Lane erwähnt werden, die dabei auch als „nur“ zweite Stimme dem Song ein typisches Flair verleiht. HELLOISE haben mit „Fata Morgana“ neben einem tollen Cover zwar nicht den absoluten Überhammer aber dennoch ein solides Album abgeliefert, das sowohl ältere aber auch neue Fans ansprechen wird. Für Liebhaber von Norlander, Ayreon und Co. ist diese Scheibe sowieso Pflicht.

Fata Morgana


Cover - Fata Morgana Band:

Helloise


Genre: Power Metal
Tracks: 11
Länge: 57:16 (CD)
Label: Transmission Records
Vertrieb: Point Music