Review:

Aamamata

(Helevorn)

TIPP

Mallorca statt Skandinavien. Soviel dazu. Melodiöser Doom statt Doom-Death: Das sind HELEVORN. Die Spanier haben noch nicht eine schlechte CD fabriziert und „Aamamata“ ist ihre beste. Gern verglichen mit Paradise Lost, stehen sie aber vielmehr in der Tradition artverwandter, sehr guter Kapellen wie Saturnus. Diese beiden Bands zeichnet aus, dass sie genauso unsagbar melancholisch und gleichzeitig wunderschön und niemals abgegriffen wirken. Zum Vergleich mit den Briten: Wenngleich der sehr variable Sänger Josep klingt wie ein frischer Nick Holmes und es durchaus härtere mit Growls gespickte Parts gibt, sind HELEVORN  keine Paradise-Lost-Kopie, wobei eigentlich ja sowieso deren Anfangsphase erwähnenswert ist. Aber HELEVORN gelingt etwas Ähnliches: Mit Melodie, Gefühl und viel Herz packen sie den Rezensenten wie seinerseits die Briten mit „As I Die“ – „Goodbye Hope“ ist ein Wahnsinnskracher, eine Hymne, ein gottgleiches Stück, so traurig wie eine Sterbebegleitung, aber eben auch, scheinbar paradox, voller Hoffnung. Und wer dachte, dass sei schon alles: „Aurora“ toppt die Chose beinahe mit mächtigem Groove, eigentlich ist jeder Song besser als der andere... „Forgotten Fields“ fast eine Hitsingle, „La SIbi-la“ eine großartige Ballade, das bös-süße „The Path to Puya“ – alles zusammen ein emotionales Feuerwerk. Die Iberer schaffen es, trotz stets auftauchenden Klargesangs und immer präsenter Keyboards, ganzheitlich ernstzunehmend zu bleiben. Sie sind eine unsagbar erwachsene, sehr variable Band, aber eben nicht alt geworden. HELEVORN klingen nie peinlich, nie langweilig, nie kitschig, sondern einfach nur und immer richtig gut. Das Album beklagt keinen Ausfall, alle neun Songs haben ihre unglaublichen, individuellen Stärken. In diesem Genre gibt es keine besseren Bands, HELEVORN sind auf einer Stufe mit Swallow The Sun, Paradise Lost, Draconian und Moonspell stecken sie locker in die Tasche. Die Band und „Aamamata“ sind zum Heulen großartig.

 

Aamamata


Cover - Aamamata Band:

Helevorn


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 57:12 (CD)
Label: BADMOODMAN MUSIC
Vertrieb: Solitude Productions