Review:

A Distant Reflection Of The Void

(Hallig)

Ich muss gestehen, dass mich das 2012er Debütalbum "13 Keys To Lunacy" der Bochumer Black Metaller nicht sonderlich aus den Latschen gehauen hat: zu unausgegoren das Songwriting, zu banal das Gekrächze, zu pseudo-pathetisch der bisweilen eingestreute Klargesang. Doch sechs Jahre später weiß das Quintett mit den inzwischen von vielen Bands geschätzten Namenskürzeln wahrlich zu überraschen, denn trotz des Beibehaltens der alten Zutaten klingt jetzt alles eine ganze Ecke spannender, inspirierter, deutlich weniger holprig und zu großen Teilen sogar richtig gut! Bereits der Opener "A Dawn Beneath Titanium Clouds" bietet eine gelungene Mischung aus schwarzer Raserei, ausladenden Melodien und passend platzierten Chören. Auch die flotten "Neues Land", "Trümmer" und "Im Aufwärtswall" gefallen mit ausladenden Synthie-Melodien und den sägenden Schreien, die ein wenig an Seuche von FÄULNIS erinnern. Mit den beiden überlangen "Straight To The Ninth" und dem Titelsong beweisen HALLIG, dass sie inzwischen auch in der Lage sind, ausladende, fast schon progressive Nummern in geordnete Bahnen zu lenken; mit "To Walk With Giants" wagt sich die Band stilistisch sogar ein Stückweit in die Gefilde von AMON AMARTH, und mit dem treibenden Stampfer "The Starless Dark" wird gegen Ende noch relativ schnörkellos melodisches Schwarzmetall präsentiert, so dass man zusammenfassen kann, dass der seit 2011 existierenden Truppe mit "A Distant Reflection Of The Void" eine erhebliche Steigerung gegenüber dem arg durchwachsenen Vorgänger gelungen ist, die zwar noch keinen überragenden Wurf darstellt, jedoch Genre-Fans, sofern sie bombastischeren Einlagen wohlgesonnen sind und nicht ausschließlich die "True"-Keule schwingen, mühelos gefallen sollte. Eine wirklich positive Überraschung!

A Distant Reflection Of The Void


Cover - A Distant Reflection Of The Void Band:

Hallig


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 62:34 (CD)
Label: Talheim Records
Vertrieb: Talheim Records