Review:

Falling Satellites

(Frost*)

TIPP

Hinter der englischen Prog-Band FROST* verbirgt sich so etwas wie eine Mini-Supergroup. Bandkopf und Keyboarder Jem Godfrey hat früher Pop-Songs für Stars wie ATOMIC KITTEN geschrieben, Gitarrist John Mitchell spielt sonst bei LONELY ROBOT und IT BITES, Bassist Nathan King ist der Bruder des LEVEL 42-Bassisten Mark King und Drummer Craig Blundell spielt in der Band von Steven Wilson. Ganze acht Jahre hat sich die Gruppe für ihr drittes Album Zeit gelassen – wahrscheinlich hatten die Beteiligten zwischenzeitlich einfach zu viel zu tun.

„Falling Satellites“ klingt, wie aktueller Progressive Rock klingen sollte, nämlich gleichermaßen klassisch wie modern. Vertrackte Passagen werden mit großen Melodien kombiniert, und immer wieder wird man durch unvorhergesehe Wendungen überrascht. Außerdem werden auch immer wieder ungewöhnliche Sounds und kleine elektronische Spielereien eingebaut. Dabei entsteht eine Musik, die wie eine Mischung aus alten SPOCK'S BEARD und aktuellen HAKEN, kombiniert mit einem Schuss Elektronik, klingt. FROST* werden dabei nie zu ausufernd: Die Songlängen bewegen sich unter acht Minuten, wobei die sechs letzten Stücke zusammen eine Suite namens „Sunlight“ bilden. Aber niemand verzettelt sich hier in sinnlosen Solo-Passagen, sondern man kommt immer relativ schnell zum Punkt.

Besonders intensiv wird es in der zweiten Hälfte, eben der bereits angesprochenen Suite. Die Bandbreite reicht hier vom recht poppigen und eingängigen „Heartstrings“ (Man höre sich diesen Wahnsinns-Chorus an!) über das spacig-chillige „Closer To The Sun“ und das wilde, sich immer wieder steigernde „The Raging Against The Dying Of The Light Blues“, das schon in sich selbst einen Mini-Epos darstellt und selbst vor Drum ´n´ Bass-Beats nicht haltmacht, bis zur abschließenden Klavierballade „Last Day“. Fantastisch, was FROST* immer wieder an musikalischen Ideen auspacken und wie sie dabei trotzdem immer songdienlich bleiben.

„Falling Satellites“ ist eine wahre Wundertüte von einem Album, an dem man sich sehr wahrscheinlich lange nicht satt gehört haben wird, und das schon jetzt ein Anwärter auf das Prog-Album des Jahres sein dürfte.

 

Falling Satellites


Cover - Falling Satellites Band:

Frost*


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 55:54 (CD)
Label: Inside Out
Vertrieb: Sony