Review:

Chasing The Grail

(FOZZY)

Wrestling ist nun so was von gar nicht meins (die haben meines Wissens nach ja nicht mal einen Ball). Demzufolge erstarre ich auch nicht in Ehrfurcht beim Namen Chris Jericho. Das der gute Mann mit seiner Metal-Band FOZZY in den Staaten gut im Futter steht will da auch nichts heißen. Die ersten beiden Cover-Scheiben mal außen vor gelassen legen FOZZY nach dem guten 2005er Album „All That Remains“ nun ihr zweites Album vor – und das macht Laune. Wieder mit STUCK MOJO’s Rich Ward an Bord liefern FOZZY auf „Chasing The Grail” Metal - mal traditionell, mal modern, aber an sich immer melodisch – und das meiste ist absolut US-Markt und damit airplaytauglich. Der OSBOURNE-mäßige Opener „Under Blackened Skies“ passt für Bangen und geht ins Ohr, der Quasi-Titelsong „Grail“ hat ordentlich Groove ohne zu arg aufs Tempo zu drücken, die als LYNYRD SKYNYRD-Hommage gedachte gelungene Ballade „Broken Souls“ hat ansatzweise Southern-Flair und trieft kaum. Gegen Ende macht das zwischen eingängig und vertrackt pendelnde „Revival“ eine richtig gute Figur bevor der überlangen, 14-minütige Knaller „Wormwood“ die Grenzen von FOZZY auslotet – hier versucht man sich auf episch-progressives, samt Akustik-Parts, Hammond-Orgel, Death-Growls – braucht mehr wie ein Anhören. FOZZY erinnern dabei ja öfters gesanglich leicht an Kollege OZZY (FOZZY ohne „F“) und musikalisch-kompositorisch sorgt schon o.g. Rich Ward für Qualitatives. Fazit: Wrestler Chris Jericho am Mikro und die Kollegen Rich Ward (Gitarre), Sean Delson (Bass) und Frank Fontsere (Drums) haben mit „Chasing The Grail“ ein sehr abwechslungsreiches Album abgeliefert das eine erstaunliche Bandbreite (von modern Metal über Melodic-US-Rock bis Alternative) bietet und FOZZY sicher ein Stück nach vorne bringen wird – wenn vielleicht auch nur in den Staaten.

Chasing The Grail


Cover - Chasing The Grail Band:

FOZZY


Genre: Metal
Tracks: 12
Länge: 65:2 (CD)
Label: Plastic Head
Vertrieb: Soulfood