Review:

Between Heaven And Hell

(FIREWIND)

TIPP
Einer meiner Favoriten für den Power-Metal-Song des Jahres 2002 ist ganz Gewiss auf dem mir gerade ins Haus geflatterte Debüt der Band Firewind gelandet. Das Teil heißt "Warrior", und ist seines Zeichens ein viereinhalbminütiges Lehrstück melodischen Power Metals mit einem super-eingängigem Refrain der einfach nicht aus dem Schädel raus will (dudelt gerade bei vollen Reglern im Repeat-Modus rauf und runter - ich höre nicht mal mehr das verzweifelte Klopfen meiner Vermieter). Und auch das sonstige Liedgut was uns auf dem Debüt "Between Heaven And Hell" der US-Metaller präsentiert wird, ist aller Ehren wert. Geile Riffs, wuchtige Grooves und Ohrwurm-Melodien satt, dabei kommen Firewind ohne jeglichen Pathos und Kitsch aus, was bei anderen Bands dieses Genres des öfteren den Hörgenuss doch erheblich mindert. Dazu noch die druckvolle und zugleich gefühlvolle Stimme von Sänger Stephen Fredrick (ex-Kenziner), die phasenweise etwas an Meister Dio erinnert. Macht Spaß das Teil. Nahtlos fügt sich der Zweite der beiden Hauptakteure, nämlich der 21-jährige in den USA lebende griechische Gitarrist Gus G. (Mystic Prophecy) ein, dessen Soli einen immer wieder richtiggehend aus den Boxen anzuspringen scheinen. (Jener Gus hat zur Zeit ja noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer - er hat sich auch auf dem bärenstarkem Debüt der Schweden von Dream Evil verewigt). Musikalische Unterstützung finden die beiden Hauptprotagonisten am Bass durch Gus’ griechischen Kumpel Konstantine und dem jungen, aufstrebenden Ami-Drummer Brian Harris (Kenziner, Zanister, Vainglory). Der Silberling eröffnet schon recht heftig mit dem amtlichen Rocker "Between Heaven And Hell" und dem oben bereits erwähnten Klasseteil "Warrior". Beide Songs enthalten alle positiven Trademarks von Firewind; und legen die Meßlatte für die folgenden Tracks recht hoch - die Band kann aber über die ganze Scheibe dieses für ein Debüt erschreckend hohe Niveau locker halten. Weitere Songs herauszuheben wäre einfach vermessen, denn Ausfälle gibt’s auf "Between Heaven And Hell" keine zu verzeichnen. Aber mir hat es noch besonders das melodische "Tomorrow Can Wait", das stark an die Achtziger erinnerte "Pictured Life" und das (nach "Warrior" natürlich) stärkste Stück der Scheibe "Firewind Raging" angetan. Die gelungene Halbballade "Who Am I" beschließt dann eine absolut hörenswerte Scheibe (habe ich die Repeat-Taste schon erwähnt), welche ein durchweg herausragendes Debüt und für mich jetzt schon eine der besten Power-Metal-Scheiben dieses Jahres darstellt - das Ganze sollte (muss) bei einer tollen Liveumsetzung einen wohl die Ohren wegblasen. Da kann jeder Metalhead nur schreien: Mehr davon!

Between Heaven And Hell


Cover - Between Heaven And Hell Band:

FIREWIND


Genre: Power Metal
Tracks: 12
Länge: 52:59 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood