Review:

Gore Metal Redux: A Necrospective

(Exhumed)

Es ist das Jahr 1998 und man ist jung, wild, schockierend. Härter als alles und Jeder, die Welt ist dazu da um zermetzelt zu werden. Grenzen müssen gesprengt werden, Blut muss fliessen. Kettensägen zerteilen Gedärme, Köpfe rollen aus Mikrowellen. Die Musik muss schnell sein, der Gesang unverständliches Geröchel über das Schlachten, Zerstückeln, Vergewaltigen Toter. Der Goregrind ist erfunden! Und schließlich ist man nicht irgendjemand, sondern EXHUMED. Sechs Demos wurden schon aufgenommen zu dieser Zeit, als das mit den Demos zu langweilig wurde folgten acht Splits. Nun kann man sich hinter einem Vorhang aus Blut mit Kettensägen bewaffnet in die gorereiche Schlacht stürzen und das Gemetzel beginnen lassen!

So oder ähnlich muss es gewesen sein, als EXHUMED 1998 Kaliforniens Mütter mit ihrer ersten Full-Length "Gore Metal" in Angst und Schrecken versetzten: Schockierend, brutal und extremer als alles bisher. Ein furchtbar trashiges wie goriges Art-Work, legendär!

Ja, EXHUMED haben mit "Gore Metal" ein großes Ding veröffentlicht. Doch wieso musste es neu aufgenommen werden? 17-Jahre Bandgeschichte liegen dazwischen ... Und ganz bestimmt denken EXHUMED gern zurück an 1998, sonst gäbe es die "Necrospective" schließlich nicht. Sogar Ross Sewage wurde zum Einspielen von "Gore Metal: A Necrospective" ausgegraben und zurück ins Boot geholt. Doch worin unterscheidet sich "Gore Metal: A Necrospective" vom Orginal? Nun zum Einen klingthier alles deutlich professioneller, die Spielweise und das Gegrunze haben sich merklich verbessert. Auch die Technik der Aufnahme-Gerätschaften ist vorangeschritten (Aha!) und es dröhnt hier weniger, der Bass wabbert nicht mehr so dumpf und der "Gore Metal" klingt nicht mehr wie aus dem tiefsten Kellerloch. Als "steril" ist die Produktion zum Glück jedoch auch nicht zu beschreiben - kein Plastik-Monster also. Seziert wurde hier jedoch auch ohne Reue: Einige Samples, etwas Kettensäge, das Spiel-Tempo (altern die Herren?) und das mkultige SODOM-Cover "Sodomy And Lust" mussten drann glauben. Auch dass Art-Work (in Anlehnung an "Gore Metal" von 1998) wirkt um einiges professioneller und cooler. Doch was dem Werk abhanden gekommen ist, ist eben jener Spirit von damals. Was früher blutiger Ernst und Jugen war, ist heute wohl ein Stück weit Maskerade und weniger orginal als damals. Weniger verstörend, weniger schockierend. Die Menscheit von 2015 ist einiges gewöhnt.

Kurz um: EXHUMED legen hier eine astreine Neueinspielung vor, die sich mit Death-/Grind Alben von damals wie heute messen kann. Doch braucht man das? War das Orginal nicht genug? Für diejenigen die es wissen wollen und die Sound-Entwicklung von 17 Jahren untersuchen wollen gibt es "Gore Metal: A Necrospective" mit der Orginalen im Doppelpack.

Gore Metal Redux: A Necrospective


Cover - Gore Metal Redux: A Necrospective Band:

Exhumed


Genre: Death Metal
Tracks: 12
Länge: 40:45 (2-CD)
Label: Relapse Records
Vertrieb: Rough Trade