Review:

The Shadow Archetype

(Evocation)

EVOCATION konnten mit ihrem letzten Studiowerk, "Illusions Of Grandeur", nur bedingt überzeugen, klang das Ganze doch zu sehr nach Schema F geschrieben. Wird es mit neuem Label im Rücken besser? Kann "The Shadow Archetype" die Stärken der Schweden aufzeigen und mit frischen Songs überzeugen? In den vier Jahren (!) seit der letzten Scheibe haben sich EVOCATION nicht unbedingt für neue Idee geöffnet, sondern die Zeit genutzt, um sich den bis dato gepflegten Stil zu festigen. Angesichts der starken AMON AMARTH-Schlagseite von "Illusions Of Grandeur" kann das funktionieren, wen EVOCATION es geschafft haben, die Wucht und Eingängigkeit der Vorbilder für sich nutzen zu können. “Children Of Stone”, “The Coroner” und“Dark Day Sunrise" sind die stärksten AMON AMARTH-Anleihen des Albums - und das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Dabei vermögen es EVOCATION nicht, die Klasse der Vorbilder zu erreichen, so dass die Songs vor sich hin plätschern und beim Hörer nicht den Drang nach Met und Bier mit Freunden auslösen. Zwar zeigen sich EVOCATION bemüht, alle Facetten ihres Sounds zu zeigen, wie die Death'n'Roll-Nummer "Imperium Fall" oder das brachiale "Survival Of The Sickest", aber allen Songs ist die Unscheinbarkeit gemein. Sie bleiben beim Hörer einfach nicht hängen. EVOCATION-Trademarks lassen sich nicht ausmachen. Die Schweden verstehen ihr Handwerk und zocken jede Nummer sauber runter, aber beim Songwriting ging ihnen das Händchen für Hits oder zumindest Wiedererkennbarkeit ab. Schade drum. "The Shadow Archetype" beibt so im sprichtwörtlichen Schatten der Konkurrenz. 

 

The Shadow Archetype


Cover - The Shadow Archetype Band:

Evocation


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 37:58 (LP)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: Sony Music