Review:

Into the Sunset

(Erik Norlander)

Da sage noch mal einer, daß Solowerke von Keyboardern grundsätzlich etwas zu weich, verspielt, selbstdarstellerisch sein müssen und die Gitarren meistens nur eine Nebenrolle spielen. Alle diese Klischees widerlegt ERIK NORLANDER auf seinem zweiten Soloalbum „Into The Sunset" in beeindruckender Weise. Stilistisch bewegt er sich nun auch in Richtung Prog-Symphonic-Rock/Metal Metal. Dies war nach seinem „Mitwirken“ an den beiden letzten Ayreon Meisterwerken „The Universal Migrator, Part1 & 2" (wobei er dabei nicht „nur“ als Gast sondern wesentlich am Songwriting und teilweise auch an der Produktion beteiligt war) zwar nicht automatisch so zu erwarten aber vielleicht doch eine logische Schlußfolge. Der blonde Erik ist in Progressive-Rock-Kreisen schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, denn er hatte mit seiner Band „Rocket Scientists“ und seiner (hier ebenfalls als Sängerin beteiligten) Frau Lana Lane bereits einige beachtliche Erfolge verzeichnen können. Bei „Into The Sunset" konnte er nun durch sein Mitwirken bei vielen Projekten eine wahre Starbesetzung des Genres aufbieten: Instrumental unterstützt wird er von: Arjen Anthony Lucassen (Guitar), Tony Franklin (Bass), Greg Ellis (Drums) und Cameron Stone (Cello). Auch für die Gesangsparts sind bekannte Stimmen wie Glenn Hughes (u.a. Deep Purple), Lana Lane , Edward Reekers (Ayreon, Kayak) und Robert Soeterboek (Ayreon, Van EE) mit dabei. Gepaart bilden diese beiden Starfraktionen einen tollen symphonischen Sound, der meisterhaft von Norlanders Keyboards/Hammonds und Synthesizern getragen wird! Bombastische Keyboard-Solis wechseln sich ab mit Progressive-Metal Einlagen, klassischen Parts und einem bezaubernden Gesang, der einmal sogar (fast) acapella dargeboten wird („Hymn“). Die progig angehauchten abwechslungreichen Piano- und Keyboard-Sounds, machen diese CD für jeden Fan von Bands wie Shadow Gallery, Symphony X, die letzte CD von Bob Rock oder natürlich Ayeron zu einem Pflichterwerb. Als Tastenzauberer hat Herr Norlander zwar ein Hauptaugenmerk auf „sein“ Instrument gelegt, aber trotzdem setzt er bzw. A. Lucassen außerdem immer wieder knackige Gitarrenwände mit dem richtigen Härtegrad ein. Bei dem Track „Rome Is Burning“ klingt der Gesang geradezu genial wie zu seeligen Gary Moore Zeiten bei „Run for Cover“ (da hat er auch noch gute Musik gemacht !). Weitere Anspieltipps eines lohnenswerten Albums sind das progressive „Fly“ sowie die Instrumentalballade „Dreamcurrents“ mit einem traurig schönen Cello in der Melodie. Wie gesagt die Masse des Materials sind richtig vocale Rocknummern, die vorwiegend recht heavy ausfallen, wobei ERIK NORLANDER´s Keyboard-Arbeit allerdings nie zu kurz kommt und sich gewohnt genial präsentiert. Besonders bei der 10 Minuten Nummer „On the Wings of Ghosts“ kann er sich so richtig austoben. An der Produktion gibt es sonst auch nichts zu meckern, wohingegen das Artwork eher etwas belanglos wirkt, na ja darauf kommt’s zum Glück nicht an.

Into the Sunset


Cover - Into the Sunset Band:

Erik Norlander


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 54:52 (CD)
Label: Transmission Records
Vertrieb: Transmission Records