Review:

Middle Of The Road

(Eric Gales)

ERIC GALES gilt in Augen vieler seiner Musikerkollegen als einer der besten Gitarristen der Welt; wenn es um den rechtmäßigen künstlerischen Erben eines JIMI HENDRIX geht, fällt eins um andere mal sein Name. An mir, trotz meiner Blues-Rock-Affinität, ging der Mann seit seinem 2011er Album „Transformation“ an sich spurlos vorbei. Woran das liegen mag? Sicherlich auch daran, das GALES seinen Schwerpunkt weniger auf die rockige Seite des Blues legt (wie zum Beispiel BONAMASSA), sondern sich eher dem Soul, Gospel und Funk verbunden fühlt. Und so bietet auch sein neues Album „Middle Of The Road“ Gitarrenspiel vom Feinsten, aber eben ein Blues-Soul-Funk-Album (wobei ERIC GALES auf „Middle Of The Road“ noch den Bass spielt und den Gesang beisteuert).
Bereits der Opener „Good Time“ zeigt dabei mit seinem weiblichen Gospel-Background-Gesang und den funkigen Rhythmen die Richtung auf. Das nachfolgende „Change In Me (The Rebirth)“ hat dann was von traditionellem Blues (erinnert mich irgendwie an GARY MOORE R.I.P.) und kommt sehr gefühlvoll daher. Zwei tolle Songs – auch in der Kombination – aber eben nicht Mainstream oder Rock. Weitere Highlight noch das FREDDIE KINGS-Cover „Boogie Man“ (eingespielt mit dem jungen Gitarristen Gary Clark Jr.), das sogar eine Gewisse Jazz-Note aufweist und zu faszinieren aufweist. Diese abwechslungsreiche Mixtur wird in der Art über die komplette Distanz beibehalten und dürfte so vor allem Blues-Nerds ansprechen. Das abschließende „Swamp“ (ein reines Instrumentalstück) zeigt dann ERIC GALES beim rhythmusdominierten jammen in eine am Sumpfrand vereinsamt stehenden Südstaatenkirche – anders läßt sich das kaum beschreiben. Toller Schluss.

Middle Of The Road


Cover - Middle Of The Road Band:

Eric Gales


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 50:7 (CD)
Label: Mascot Provogue
Vertrieb: Rough Trade