Review:

Chaotic Nation

(Entwine)

Ausgeweint – Nach einer Pause von immerhin fünf Jahren bringt die finnische „Gothic“ Metal-Combo ENTWINE ihr siebtes Album „Chaotic Nation“ raus. Was 1995 als Death Metal-Band begann und später in den Gothic-Sektor abdriftete, klingt gut zwanzig Jahre später recht rockig. ENTWINE sind keine Herzschmerz-Teufel-Gothic –Band, sondern vielmehr zu einer Modern Rock/ Metal Band geworden, die sich durchaus sehen lassen kann.
Zu meckern gibt es bei ENTWINE zu nächst einmal nicht viel. Die Stücke gehen ohne wenn und aber meistens recht gut ins Ohr, schon der Opener „End Of Silence“ geht gut ins Ohr. Die Produktion ist auffallend klar, Sythesyther fügen sich dabei meist stimmig in das moderne Klangbild der Finnen ein. Die Stimme von Mika Tauriainen ist ausgesprochen angenehm, nicht zu weich oder gar kitschig und auch die E-Gitarren wummern hier und da mächtig im Hintergrund. Dabei wahrt die Band einen melancholischen Unterton, der gut zum Herbstwetter passt.
Was mich stört: ENTWINE wirken auf „Chaotic Nation“ fast amerikanisch, so glatt ist ihr Sound. Poppige Anleihen lassen die Finnen gerne mal durchblicken, zum Beispiel in der fast klebrigen „Plastic World“ oder „Adrenalize“ („Uhuhuuu…“). Auch auffällig ist, dass ENTWINE sich bei den Strophen gerne etwas zurücknehmen und eher auf „catchy“ Refrains setzen. Leichte Kost.
So ist die „Chaotic Nation“ leider etwas zu Radio-tauglich geworden. Stücke wie der fette Opener, „As We Arise“ und das mit Klaviermelodien gespickte „The Evil Lies In The Shadows“ wissen dennoch zu gefallen, aber auch nicht mehr.

Chaotic Nation


Cover - Chaotic Nation Band:

Entwine


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 42:7 (CD)
Label: Spikefarm/Spinefarm Records
Vertrieb: Universal