Review:

Reckoning Day

(Emerald)

Nach knapp 5 Jahren melden sich die Schweizer EMERALD zurück. Das Engagement von ASKA Sänger George Call hat sich auf Grund der Distanz (USA – Schweiz) als nicht praktikabel erwiesen und so präsentiert man mit Mace Mitchell einen neuen Fronter, welcher Call in beeindruckender Weise zu ersetzen vermag. Call hingegen versucht sich nun bei CLOVEN HOOF. Bin gespannt ob sich die nächste „Fernbeziehung“ als praktikabler erweisen wird.

Zurück zu EMERALD: Die Band um die Vaucher Brüder weicht auch auf „Reckoning Day“ keinen Meter von der Marschrichtung der letzten Alben ab. Nach wie vor regiert kräftiger und vor allem zeitloser Heavy Metal. Das Ganze spielt viel mehr mit alten US Helden als der im Moment so angesagten NWoBHM. POLTERGEISTs V.O. Pulver hat „Reckoning Day“ dann passenderweise in ein ebenso zeitloses wie kraftvolles Soundgewand gehüllt. Trotz dem IRON MAIDEN Fetisch von Gitarrist Michael Vaucher tauchen die Jungfrauen eher selten auf, sondern das Fundament von Acts wie VICIOUS RUMORS, SAVAGE GRACE oder OMEN wird mit Melodien aus dem europäischen Ohrenschmeichler-Fundus aufgemotzt.

Die zweite Hälfte des Albums beschäftigt sich mit dem Krieg zwischen den Eidgenossen und dem letzten Burgunderherzog Karl dem Kühnen. Keyboarder Thomas Vaucher hat dieses Thema auch schon in einem Roman namens „Der Löwe von Burgund“ bearbeitet. Der kraftvolle und zuweilen epische Sound EMERALDs passt natürlich wie die Faust aufs Auge zu dieser Thematik.

„Reckoning Day“ bietet fast 70 Minuten kraftvollen, relativ klischeefreien Heavy Metal ohne großen Durchhänger. Wer die US-Vorbilder mag und auch mit Bands wie ETERNAL REIGN oder BRAINSTORM mit Hang zu etwas mehr Pathos was anfangen kann, der sollte sich EMERALD auf den Einkaufszettel kritzeln.

Reckoning Day


Cover - Reckoning Day Band:

Emerald


Genre: Heavy Metal
Tracks: 15
Länge: 69:13 (CD)
Label: Pure Steel Records
Vertrieb: Soulfood