Review:

Wundwasser

(EISREGEN)

EISREGEN mag man oder man hasst sie. So wars schon immer und so wird’s auch irgendwie bleiben. Nur im Laufe der Zeit nutzt sich das Konzept ab, "Wundwasser" weist deutlich Ermüdungserscheinungen der Grundsubstanz auf. Wäre nicht ihre Geigerin und würde in der generell oft erstaunlich melodiös gewordenen Musik das ein ums andere Detail beisteuern, würde das morbide Krächzen doch arg ermüdend werden. EISREGEN versuchen sich bei "Glas" in langsamen, fast groovendem Metal, driften das ein ums andere Mal in flotteren Black Metal und können wie schon immer nur bei den Songs wirklich punkten, die dazwischen liegen. Allen voran der schleppende Titelsong "Wundwasser", der zwar keinesfalls durch Originalität aber durch Abwechslung und cleaneren Gesang ganz klar auf der Habenseite des Albums steht. Die Texte bewegen sich wie gehabt zwischen geronnenem Blut, Eiter und vielen scharfen Messern und sind über die Jahre doch eher zum Abgewöhnen geworden. Sozialkritik in "Vom Muttermord" muss man sich schon einreden, kleine Geschichten wie "Ripper Von Rostow" nehme ich ihnen eher ab. Musikalisch sind EISREGEN nie erste Wahl gewesen, die Texte sind zwar recht extrem weil gut verständlich, aber nach der "Gewalt ist geil" Zeit eines Endpubertären für die meisten eher humoresk als hart. Über Geschmack lässt sich eben vorzüglich streiten und über EISREGEN sowieso.

Wundwasser


Cover - Wundwasser Band:

EISREGEN


Genre: Black Metal
Tracks: 12
Länge: 44:48 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Sony