Review:

Within One

(Dreaming Dead)

TIPP
Dass harte Mucke mit kotzender Frau am Mikro allerspätestens seit dem internationalen Erfolg von ARCH ENEMY nix Außergewöhnliches mehr ist, dürfte allgemein bekannt sein. Und inzwischen ist dieses „Genre“ auch mehr als inflationär bedient worden; aus allen Teilen der Welt kommen mitunter gruselige Bands, die sich die Ischen nicht nur zum Blasen, sondern zum Bölken zulegen. Bei DREAMING DEAD aus Los Angeles verhält es sich ähnlich, nur dass Bölkerin Elizabeth Schall auch noch die Leadgitarre bedient. Und spielen kann sie! Ihr Gegrunzkreische erinnert zwar schon ein wenig an Frau Gossow, aber das Trio baut seine Hassklumpen nicht auf melodischem Death Metal schwedischer Prägung auf, sondern ist fast gänzlich traditionell beeinflusst. AT THE GATES, IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY und Co. sind so gut wie gar nicht präsent, sondern eher MERCYFUL FATE, CELTIC FROST, DARKTHRONE oder (alte) RUNNING WILD! Die durchweg geilen Riffs der Band (überhaupt ist der Gitarrensound auf „Within One“ einer der besten seit Langem!) kommen deutlich stärker als bei den Schweden wie eine neue, moderne und härtere Interpretation der stilprägenden Old School-Helden herüber und sägen permanent wie ein Hochdrehzahl-V8-Stakkato am Lauscher-Interieur. Man höre sich nur mal Kaliber wie „Shadows In The Dark“ oder das abschließende, überagende „Manslaughter“ (so hieß die Band noch zu Demo-Zeiten) an, die auch noch tolle, mitunter sehr gefühlvolle Melodien und Soli bieten. „Within One“ ist eines der stärksten Debüts der letzten Monate oder gar Jahre, vereint Härte und Melodie auf nahezu perfekte Weise, besitzt einen Mördersound und haut das aktuelle ARCH ENEMY-Album „Rise Of The Tyrant“ mit einem Chuck Norris-mäßigen Roundhouse-Kick in den Staub! Neben den genialen THE DEVIL´S BLOOD sind DREAMING DEAD daher für mich die „Female Fronted Blablubb“-Band der Stunde. Einfach klasse!

Within One


Cover - Within One Band:

Dreaming Dead


Genre: Heavy Metal
Tracks: 8
Länge: 41:42 (CD)
Label: Ibex Moon Records
Vertrieb: Ibex Moon Records